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EMTB Abenteuer auf der Furcletta – Welschtobel-Tour in der Schweiz (Arosa / Lenzerheide) – Sobald nur noch die Murmeltiere über mich wachen schreit mein Herz vor Glück!

EMTB Abenteuer auf der Furcletta – Welschtobel-Tour in der Schweiz (Arosa / Lenzerheide) – Sobald nur noch die Murmeltiere über mich wachen schreit mein Herz vor Glück!

Wieso soll diese offizielle Tour ein Abenteuer sein fragen sich eventuell einige, die diesen Blogbeitrag lesen. Für uns war es das, da es bereits einige Zeit her ist, dass wir hochalpin unterwegs waren. Noch dazu waren wir noch nie mit einem E-Mountainbike (EMTB) unterwegs auf einer Tour in der laut offizieller Tourbeschreibung 1-1,5 h Schieben und Tragen ausgeschrieben und die als „schwer“ deklariert war. Die offizielle Tourbeschreibung kann hier angeschaut werden: https://arosalenzerheide.swiss/de/Region/Lenzerheide/Sommer/Biken/Bike-Touren/GPS-Furcletta-Welschtobel-Tour_tour_15885531
Als ich die ersten Bilder von der landschaftlich reizvollen Tour gesehen hatte war klar, falls wir einen Tag im Urlaub einen Kindersitter haben und das Wetter passt, will ich diese Tour unbedingt wagen! Also packten wir auf unseren Biketräger MTB und EMTB von mir ein, da wir uns nicht vorstellen konnten, wie ich mein EMTB mit fast meinem halben Eigengewicht tragen sollte…!
Dank Oma, Opa und dem Wettergott war es am Montag den 07.08.2017 tatsächlich soweit. Der Wetterbericht sagte stabile Verhältnisse voraus, so dass wir auch einen späteren Start wagen konnten.
Die größte Frage war nun am Abend davor: welches Bike ich am besten nehmen soll!
In 2 EMTB- Gruppen auf Facebook konnte mir niemand sagen, ob die Tour mit EMTB ohne Tragen nur mit Schiebehilfe zu bewältigen ist. Auch auf der offiziellen Seite bekam ich gesagt man müsse auf alle Fälle tragen.
Mein Ehrgeiz war geweckt, vor allem da ich mir erhoffte, dass ich im Gegenteil nicht nur um das Tragen herum käme, sondern viel mehr Uphillflow haben würde und einiges mehr fahre, als mein Mann Micha der mit MTB unterwegs sein würde. Nachdem Micha mir versprach mir im Notfall mein EMTB abzunehmen, so dass ich sein MTB tragen könnte, war klar wir wagen den Versuch nach dem Motto: gemeinsam sind wir stark!
Um 11 Uhr saßen Micha, mein Schwager Flo und ich in der Rothornbahn auf dem Weg zum Gipfel, da unser Sohn Nino ja auch erstmal mit Oma und Opa zum See aufbrechen musste! Nochmal versicherte uns der Bergbahnführer, das unser Wetterbericht recht behalten sollte und das Wetter stabil bleiben würde, so dass der späte Start kein Problem darstellen sollte. Die erste Abfahrt vom Rothorn ist immer sehr geröllig und unspektakulär – außer die Landschaft – die ist dort oben immer beeindruckend.
Schnell mussten wir links abbiegen Richtung Alp Sanaspans auf einen Wanderweg der es oftmals in sich hatte. Immer wieder wechselten sich technisch anspruchsvolle Passagen ab, mit wenigen Stellen, die für mich nicht fahrbar waren. Hier begegneten wir noch vielen freundlichen Wanderern, die entweder von oder zu der Alp Sanaspans unterwegs waren. Mountainbiker waren hier bereits keine mehr zu sehen.
Kurz vor der Alp Sanaspans mussten wir links abbiegen. Ein Wiesenpfad läutete die erste Schiebe- bzw. Uphillpassage ein und wir trennten uns hier von Flo, der wieder zurück Richtung Lenzerheide abbog.
Bis zu einem kleinen Wasserfall düste ich ganz dem Uphillflow verfallen ohne einmal anzuhalten mit hohem Puls nach oben, um dann einige Minuten auf Micha zu warten. Gesellschaft leisteten mir hier bereits nur noch die Murmeltiere, die mich neugierig beäugten. Nun sollte der steile Anstieg über die Scharte folgen. Immer wieder versuchte ich einzelne Passagen zu fahren. Mal mit Erfolg mal mit weniger!

Zum ersten Mal leistete mir die Schiebefunktion wahre Hilfe. Am besten funktionierte sie auf dem zweitgrößten Ritzel. Hier merkte ich richtig Schub und kam fast jede Stelle hoch ohne zu tragen. Aber auch Micha entschied sich sein Bike lieber zu schieben als zu tragen und das war die komplette Tour auch möglich. Anstrengend war dieser Aufstieg aber wirklich das muss man sagen! Ich hab mir schnell die ersten fiesen Blasen gelaufen, da ich meine Schuhe zu locker gebunden hatte. Auf den Bildern und Videos ist überhaupt nicht zu sehen wie steil es tatsächlich war!

Nach einige Höhenmetern machten wir eine kurze Mittagsrast und vesperten unsere belegten Brötchen und genossen die Ruhe, die Freiheit und den Blick ins Tal, bevor es weiter ging in eine spektakuläre Schlusspassage des ersten Schiebeabschnitts.

Hier musste man durch ein Geröllfeld den Hang queren hoch zum Pass auf einem äußerst schmalen Pfad! Im Werbefilm wird hier alles getragen! Mit dem Ebike war es mir möglich ungefähr 3/4 des Hangs fahren, bis ich zu Querrinnen kam, die mir dann einfach zu gefährlich waren, weshalb ich sicherheitshalber abstieg. Auch wurde der Weg immer schmaler und riskieren sollte man dort oben wirklich nichts!

Weiter ging es ein kurzes Stück auf einem Trail leicht bergab bevor es wieder in einen kurzen Anstieg nach oben ging. Als wir diesen bezwungen hatten und wir über eine Scharte kamen, bremste Micha plötzlich und sagte: „ach du scheisse das fahre ich jetzt auch nicht runter“.
Eine sehr enge schottrige Rinne führte nach unten und es war kaum ein Schieben möglich! Wir beide sind da doch eher Sicherheitsmenschen und schieben lieber einmal mehr, um auch ja nicht abzustürzen, auch wenn man die Passage an einer anderen Stelle ohne Absturzrisiko eventuell technisch versucht hätte zu fahren. Micha half mir an dieser Stelle einmal kurz mein EMTB heil nach unten zu schieben!
Anschließend schlängelte sich der Pfad wieder nach oben bis hoch zum Furclettapass, an welchem eine Werkzeugkiste – für alle Fälle – geparkt war. Hier trafen wir die ersten Menschen seit der Abzweigung Alp Sansapas. Einige Meter weiter war ein Fahren wieder möglich und sobald die Spitzkehren geschafft waren, waren wir einfach nur glücklich an diesem Ort zu sein!
Auf dem Weg zum Furclettapass – auch hier war sehr viel für mich fahrbar und mein EMTB musste ich bisher nicht einmal tragen!

Ein feiner Pfad schlängelte sich vom Furclettapass hinunter Richtung Ramozhütte! Tolle Felspassagen wechselten sich mit flowigen Passagen ab! Landschaftlich und trailtechnisch kamen wir aus dem Jubeln nicht mehr heraus! Ein wahres Trailfeuerwerk!
Ab der Ramozhütte wurde es kurz etwas technischer hier musste ich nochmals ein kleines Stück schieben, bevor der wirklich lange Trail entlang der kleinen Schlucht sich bis Arosa ins Tal zog und uns unten glücklich wieder ausspuckte! Der letzte Abschnitt war vor allem auch landschaftlich wieder beeindruckend und nicht sehr schwer zu fahren.
Unten angekommen entschieden wir uns auch aufgrund der Zeit die Straße hoch durch Arosa zum Hörnli-Express zu nehmen! Um Kräfte und Zeit zu sparen shuttelte ich Micha die Höhenmeter nach oben – schon praktisch so ein Ebike.
An der Bergstation der Hörnlibahn angekommen, entschieden wir uns dafür die Urdenbahn auszulassen und den Trail 634 rüber zum Urdenfürggli zu nehmen! Mit EMTB war er fast komplett fahrbar, während Micha doch einige Stücke schieben musste. Dass er die Tage davor mit einem Infekt gekämpft hatte, machte sich nun mit oftmaligen Schieben bemerkbar! Oben angekommen war das Fazit, dass man diesen Abschnitt mit dem EMTB super mitnehmen kann, mit dem normalen MTB aber sehr gut auch die Urdenbahn nehmen kann, da der Trail überwiegend aufwärts geht! Hier gilt es zu beachten, dass die Bahn manchmal nur stündlich fährt! Also auf die Beförderungszeiten musst geachtet werden, wenn man plant dieses Stück auszulassen.
Oben am Urdenfürggli angekommen, folgten wir dem Trail 634 weiter Richtung Mittelstation Scharmoin, der im oberen Stück sehr ausgewaschen, steil und steinig war! Zwischendrin kam eine kurze Schotterpassage bevor es wieder auf dem Singletrail schön zur Mittelstation hinunter ging!
Von dort nahmen wir zum Abschluss die Flowline des Bikeparks Lenzerheide, um dann unten angekommen über den Panoramaweg zurück zu unserer Wohnung nach Parpan zu fahren.
Fazit des Tages: Die Tour war eine grandiose hochalpine aber auch schwere Tour, die nur geübten und erfahrenen MTB oder EMTB Fahrern zu empfehlen ist!
Niemand sollte aus meiner Sicht hier hoch, nur weil er denkt:  mit EMTB schaff ich sowas endlich auch!
Ich sage das so deutlich, da ich mich selber als MTB aber auch als EMTB-Fahrerin sehe, die schon auch weiß, wie gefährlich solche Touren im Hochgebirge sein können.
Technisch waren fast alle Trails sehr anspruchsvoll und nicht immer für mich fahrbar. Das richtig einschätzen zu können ist aus meiner Sicht wirklich eine absolute Voraussetzung. Wir sind teilweise 1- 2 Stunden keiner Menschenseele begegnet und haben uns immer mit bedacht und Demut aber auch mit ganz viel Spaß bewegt.
Jeder der die Tour mit einem MTB schafft, schafft sie auch mit einem EMTB und hat aus meiner Sicht auch noch mehr Spaß dabei, da einiges mehr im Uphill fahrbar ist! Bei dieser Tour würde ich mich immer wieder für das EMTB anstatt des MTB entscheiden. Meine Mondrakete hatte hier auf alle Fälle die Nase vorn!
Für uns war es bisher das absolute Jahreshighlight wieder gemeinsam solch ein Abenteuer mit unvergesslichen Momenten erlebt zu haben. An dieser Stelle nochmals ein ganz dickes Danke an Oma und Opa!
Falls Ihr Fragen oder Gedanken habt zur Tour immer her damit und kommentiert fleisig. Auch bin ich gespannt, wer die Tour noch mit dem EMTB gefahren ist außer mir?

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Vielen Dank Euch für Eure Mühe und ganz arg liebe Grüße,

Jani

17 Gedanken zu “EMTB Abenteuer auf der Furcletta – Welschtobel-Tour in der Schweiz (Arosa / Lenzerheide) – Sobald nur noch die Murmeltiere über mich wachen schreit mein Herz vor Glück!

  1. Wieder mal ein toller Bericht, mir gefallen die klaren Statements die absolut ehrlich und nicht verschönert sind. Ich freu mich auf jede neue Erfahrung die es hier zu lesen gibt, weiter so, Thumps up.

    Ach ja, ein Murmeltierbild wäre echt noch passend im Bericht.
    Grüssle PIT.

    1. Danke Pit für Dein Kommentar. Ich muss nochmal suchen wir haben einige Bilder da sind sie aber so winzig drauf, dass es eher Suchbilder sind 😉 ich baue vielleicht eins noch ein in den Beitrag war eigentlich eh mein Plan 😉 Liebe Grüße zurück Jani

  2. Hi Jani, bin begeistert von deinen Bildern…. und deinem motivierenden Beitrag! Schön, dass ihr auch dir Murmeltiere gesehen habt, ?…. liebe Grüße Tina

  3. Dankeschön für den tollen Bericht und die super Fotos! So kann ich auch vorher entscheiden, ob ich mich an das Geröllfeld wagen möchte oder nicht :-O.
    Gerade auch die Überlegung, ob EMTB oder sonst welches Bike lässt sich so super beurteilen.

    1. Liebe Claudia, vielen Dank für Dein super Feedback! Das freut mich natürlich riesig, wenn Dir meine Tourbeschreibung gefallen hat und hilft – auch für die Einschätzung, welches Bike – ob EMTB oder MTB – man am besten auswählt! Anstrengend ist das Schieben mit dem EMTB schon auch gewesen aber Dank Schiebehilfe nicht so schlimm 😉

  4. Hallo aus der Schweiz, da seid ihr ja in meinem Heimgebiet unterwegs gewesen. Habe das Welschentobel schon 2mal mit dem MTB gemacht. Einfach genial. Finde Euren Blog und die Berichte super. Komme heute nicht mehr los vor lauter lesen. Und das beste kommt noch. Habe auf Feb 18 ein E-MTB Specialized Turbo Levo Fattie bestellt. Auf meinem Blog beschreibe ich seit einiger Zeit auch die E-MTB Tauglichkeit meiner Touren in einer Skala.

    1. Liebe Hans,
      vielen Dank für Deine Nachricht, ich habe mich sehr gefreut über Dein Feedback und dass Dir mein Blog gefällt 🙂 Vielen vielen Dank dafür und Graubünden ist für uns wirklich eine der Top (E-) Bike Destinationen überhaupt – da wohnst Du ja genial ;-)! Wir sind sicher bald wieder dort – wer weiß, vielleicht drehen wir dann mal eine gemeinsame Runde 😉 Ich bin sehr gespannt was ich in Deinem Blog künftig auch über E-MTBs und Touren zu lesen bekomme und freu mich drauf! Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr zurück in die Schweiz, Jani! 😉

  5. Liebe Jani, dank deinem Bericht haben wir die Tour gewagt ?. Mit E-Bikes, ohne Schiebehilfe. Es war ein richtiger Kraftakt und hat nicht nur Spass gemacht, aber wir sind stolz und glücklich über dieses Abendteuer. Info an Hans: mit dem 2017er Levo ? allen viel Spass und gute Fahrt!

    1. Hi Tanja, vielen vielen Dank für Deine Nachricht. Und WOW – ohne Schiebehilfe??? DAS ist aber schon knackig dann gewesen und sicher ein ganz schön harter Brocken! wow! für mich selber war es eine der härtesten Touren, die wir gemacht haben und ich hatte trotz Schiebehilfe Blasen an den Füßen, aber jeder Schritt hat sich mehr als gelohnt! Schön wenn auch Ihr im Nachhinein aber sagt – das Abenteuer war alle Mühe wert 😉 Also ich glaube ohne Schiebehilfe wäre ich nicht angekommen ? Euch ebenfalls eine tolle Fahrt weiterhin und ich freu mich wenn ihr ab und an über Eure Erlebnisse berichtet viele lieben Grüße an Euch und Jani!

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