Herbst- bzw. Winterzeit ist Trailbauzeit

– und da wir nicht mit den Händen buddeln können, kommt hier der schon lange geplante Erfahrungsbericht über unsere viel genutzten Trailbauwerkzeuge von Dörte Tools.

Viele von Euch wissen vielleicht noch gar nicht, dass ich seit über 3 Jahren neben Patrick Ortwein, Sprecherin der DIMB IG Rems-Murr bin. Gemeinsam mit vielen helfenden Händen konnten wir hier bei mir in meinem Heimatkreis in dieser Zeit mehr als 60 Trails genehmigen und einzelne davon auch bauen. Unterstützt wurden wir dabei von erfahrenen Trailbauern, ganz vielen ehrenamtlichen Helfern und haben auch mega viel dabei gelernt. Schön bei unserem Projekt ist auch, dass viele MTB Vereine zusammenarbeiten und ebenfalls einen großen Teil des Trailbaus und der Trailpflege übernehmen. Unser zeitlich mega intensives Projekt ist übrigens auch der Grund dafür, dass es seit 3 Jahren hier auf meinem Blog leider etwas ruhiger geworden ist.

Zu jeder Trail-Eröffnung bekamen die Trailpaten am Anfang vom Kreisforstamt ein Dörte Multitool geschenkt, was ein tolles Dankeschön und Symbol für die positive gemeinsame Zusammenarbeit ist.

Inzwischen haben wir als DIMB IG sicher mehr als 15 Dörte Tools im Einsatz, die wir mit Hilfe der DIMB oder durch Spenden kaufen konnten. Auch eine Spende der Eugen und Helga Seitz Stiftung über 5.000 EUR hat uns total geholfen genügend Werkzeug, für alle helfenden Hände besorgen zu können. Unser Konzept sieht vor, dass wir als Trailpaten die gebauten Trails dauerhaft pflegen und unterhalten. Hierfür sind wir langfristig auf Spenden über unser Spendenprojekt angewiesen. Neben den Dörte Tools haben wir natürlich ganz viel weiteres Werkzeug noch im Gebrauch, aber dazu komme ich ein andermal.

Dörte Multi Tool

Vor allem beim Bau von neuen Lines haben wir das Dörte Multi Tool mit einem Gewicht von ca. 2.8 kg und einem Preis von 99 EUR im Einsatz. Das Dörte Multi Tool ist ein Trailbauwerkzeug für unterschiedliche Einsatzzwecke.

Wenn Ihr das Werkzeug geliefert bekommt, müsst ihr vor dem ersten Einsatz noch den Stil am Werkzeugkopf befestigen. Beachtet hierzu in jedem Fall die Aufbauanleitung von Dörte Tools.

Die Seiten des Dörte Multi Tool sind unterschiedlich verarbeitet. Ihr habt auf der einen Seite eine Rechen-ähnliche Form, um unter anderem Laub und kleine Stöcke zu entfernen und z.B. zum ersten mal die Trailbau-Line sichtbar zu machen. Mit den angeschärften Kanten besteht die Möglichkeit den Weg und das Gelände zu modellieren. Außerdem könnt Ihr mit der flachen Seite den modellierten Dreck z.B. in einer Anliegerkurve fest stampfen.

Die Seiten sind so scharf, dass ihr auch kleinere hoch stehende Wurzelstöcke aus dem Trail hacken könnt, um Hängenbleiben und damit verbundene Stürze zu verhindern. Gerade beim Neubau eines Trails kommt das recht häufig vor. Für größere sehr tiefe Stümpfe nutzen wir neben der Dörte hierfür aber auch Spitz- und Breithacke auch Wegemacherhaue genannt.

Jeder Trailbaueinsatz endet bei uns natürlich mit einem kleinen Vesper und für das Bierchen danach hat die Dörte einen Flaschenöffner eingebaut 🙂

Dörte Multi Tool light

Das Dörte Multi Tool light sieht genauso aus wie das Dörte Multi Tool – hat allerdings am Werkzeugkopf einige Aussparungen, die dafür sorgen, dass der Werkzeugkopf ca. 150g leichter ist als das Dörte Multi Tool. Auch das Dörte Multi Tool light kostet 99 EUR.

Einige unserer Trailbauer mögen das Dörte Multi Tool lieber, da es sich weniger mit nassem Lehmboden zu setzt als das Light Tool. Ich selber bin um jedes Gramm froh, das mein Werkzeug leichter ist, weshalb ich oft mit der Light Version zu finden bin. Die Funktionen sind die gleichen wie die des Dörte Multi Tool.

Dörte Kompakt Tool

Das Dörte Kompakt Tool hat einen stolzen Preis und kostet je nach Ausführung zwischen 369 EUR und 408 EUR. Das Kompakt Tool ist aber für Trailbauer, die gerne auch mit dem Bike die Trails pflegen eine echte Hilfe. Es passt auseinandergebaut in größere Rucksäcke und kann vor Ort sehr schnell zusammengebaut werden.

Mit dem Dörte Kompakt Tool habt Ihr ein vollwertiges stabiles Werkzeug dabei, mit dem Ihr jederzeit auch ohne großen Aufwand mitten auf der Tour mal die ein oder andere Drainage ziehen, oder tiefe Spurrillen richten könnt. Wir haben es daher meistens für die Trailpflege im Einsatz.

Auch fein ist, dass an das Kompakt Tool unterschiedlichste Aufsätze montiert werden können. Ich selbst nehme zur Trailpflege am liebsten das Multitool Mini mit 2.580g im Bike-Rucksack mit. Dazu habe ich mir den Dörte Safebag gekauft, damit ich den dreckigen Werkzeugkopf im Safebag wieder nach dem Einsatz im Rucksack verstauen kann, ohne das Innenleben meines Rucksacks komplett einzusauen.

Das Dörte Multitool Mini hat 4 Zacken und nicht 6 wie das normale Multitool. Es ist ca. 18 cm breit und damit ca. 10 cm schmäler als das normale Multitool. Für eine Entscheidung was für Euch passt ist also auch wichtig, wie ihr die Werkzeuge transportieren wollt. Bei großen Trailbaueinsätzen fahre ich immer mit dem Auto und nehme alles Werkzeug mit was wir haben – auch zum Verleihen. Bei der Trailpflege bin ich happy, wenn ich mit dem Bike fahren kann auch während der Saison.

Wir haben auch die Schaufelköpfe gekauft, diese aber seltener im Einsatz, da sie für den Rucksack Transport etwas groß sind und ich meistens mit dem Mini-Tool auskomme.

Trotzdem ist es eine feine Sache bei einem Werkzeug unterschiedlichste Möglichkeiten zu haben. Wer möchte kann das Dörte Kompakt Tool auch mit eine Hacke als Werkzeugkopf ausstatten.

Dörte Multirechen

Der Dörte Multirechen eignet sich für das erste frei machen der Linie und kostet 99 EUR. Auch er ist stabil und sehr massiv gefertigt. Ihr könnt z.B. damit Trails vom Laub befreien und die Line mit der geraden Kante abziehen. Vor allem bei der Trailpflege im Herbst kann der Rechen eingesetzt werden. Wem der große Rechen zu schwer ist kann auch auf den Dörte Multirechen Mini zurück greifen, den wir selbst allerdings noch nicht getestet haben.

Dörte Multicarrier

Auch der Dörte Multicarrier kostet 85 EUR und hat sich schon vielfach bewährt. Nichts lässt unser Herz mehr höher schlagen, als wenn wir beim Trailbau auf Felsen stoßen. Schon oft haben wir schwerere Exemplare damit zu viert an die richtige Stelle bewegt und die ein oder andere Felspassage oder Absprungkante damit gebaut.

Nichts peppt einen Trail mehr auf als ihn mit in der Umgebung vorhandenen Felsen zu spicken und ihn durch eingebaute Felspassagen spannender zu machen.

Fazit zu Dörte Tools:

Vor 3 Jahren bin ich zum ersten Mal mit dem Thema Trailbau in Berührung gekommen und ich hatte keine Ahnung was auf uns zu kommt. Viel gelernt habe ich in der Zwischenzeit, wie und wo wir die beste Line scouten, um die natürlich vorhanden Topografie bestmöglich zu nutzen, damit wir einen spielerischen Trailverlauf ermöglichen.

Schon bei den ersten Besichtigungen schauen wir, welche vorhandenen Erdhügel wir bestmöglich nutzen und wie wir das Gelände optimal modellieren können. Unser Ansatz ist es die Trails so natürlich wie möglich zu belassen und nur wo nötig zum Beispiel Anliegerkurven zu bauen. Wenn wir das tun habe ich gelernt, wie wichtig es ist die Anlieger nicht zu hoch und zu lang zu bauen, so dass sich keine unnatürlichen Staupfützen von Außenbereichswasser auf dem Weg bilden. Grundsätzlich ist es sowieso wichtig zu schauen, wo und wieviel Außenbereichswasser läuft.

Noch immer lerne ich jedes Mal dazu und genieße es gerade in oftmals – bei uns viel zu nassen Wintern – ein Alternativprogramm zum Biken zu haben. Die Trails fahre ich in der matschigen Zeit also nicht kaputt, sondern baue bzw. pflege vorhandene Trails. Es ist wirklich eine tolle aber auch sehr anstrengende Aktivität, bei der man hinterher direkt sieht, was man geschaffen hat.

Die Dörte Multi Tools haben wir genau wie das Dörte Kompakt Tool und den Dörte Multicarrier wirklich sehr viel im Einsatz und ergänzen sie, um alles was unsere Helfer und Trailbauer gerne persönlich benutzen. Bisher haben wir es nicht geschafft ein Dörte Multi Tool zu zerstören oder kaputt zu bekommen. Gerade wenn wir einen Trail neu bauen und mit vielen Leuten unterwegs sind, freut sich auch jeder neue Helfer über das vielseitige Dörte Multi Tool. Laub kann schnell entfernt werden, der Oberboden abgetragen und das Gelände modelliert werden. Auch das Shapen von Anliegerkurven geht klasse, so dass das Werkzeug eine echte Bereicherung ist, genau wie die anderen Dörte Tools.

Die Dörte Multi Tools sind jetzt seit mehr als 3 Jahren im Einsatz und haben sich daher aus meiner Sicht auch hinsichtlich der Langlebigkeit bei unzähligen Trailbaueinsätzen bereits jetzt schon absolut bewährt.

Na klar gibt es bei uns auch Trailbauer, die lieber andere Werkzeuge im Einsatz haben. Hier gibt es eine Vielzahl an Utensilien. Vor allem Spaten und oben genannte Wegemacherhaue sind vielfach bei uns im Einsatz. Viele mögen aber auch Schaufeln super gerne.

Je nachdem wieviel Freigeschnitten werden muss, haben wir alles dabei von Handsägen, über Motorsägen von Stihl. Motorsägen dürfen allerdings aus Sicherheitsgründen nur diejenigen bedienen, die einen Motorsägenschein gemacht haben und Schutzkleidung an haben. Wir versuchen daher den Einsatz auf das Mindestmaß zu begrenzen.

Und wie sieht es eigentlich bei Euch aus? Seid Ihr schon einmal bei einer Trailbau oder Trailpflege-Aktion aktiv dabei gewesen? Oder sagt Ihr sowas braucht Ihr nicht? Kanntet Ihr Dörte Tools vor meinem Bericht schon?  Schreibt mir gerne mal auch in die Kommentare oder auf meinen Social Media Kanälen. Ich freu mich immer über eine Nachricht.

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GLG Jani