Hallo Ihr Lieben,
alle meine Freunde nennen mich Jani. Über mich und meine Familie, die aus meinem Mann Micha und meinem Sohn Nino besteht, gibt es wohl vor allem eins zu sagen:
wir drei sind allesamt „Bike-verrückt“!!!
Schon seit 2006 hat mich das Bike-Fieber gepackt und es ist immer noch das schönste Hobby der Welt.
Am Anfang stand bereits vor allem das Erlebnis in der Natur im Vordergrund, kombiniert mit dem Adrenalinkick, sich auch auf technischen Trails immer mehr zu steigern, um mit einem Grinsen unten anzukommen. Auch die gemeinsamen sportlichen Ausflüge mit Freunden – samt Einkehr – schafften ein völlig neues Lebensgefühl.
Rückblick unserer Marathon-Zeit und auf die Anfänge unserer Bike-Leidenschaft
Hier eine abgekürzte chronologische Zusammenfassung, was wir im ersten Jahrzehnt und vor meinem Blog erlebt haben und woher wir kommen:
- 2006 nahm mich meine beste Freundin Anja mit zum gemeinsamen Biken. Die ersten 3-4 Touren war ich noch mit einem 15 Jahre alten lila Univega Hardtail mit Starrgabel unterwegs und ohne Helm. Doch ich merkte schnell, dass mich das Hobby nicht mehr los lassen wird. 4 Wochen später kaufte ich mir also mein erstes Cube Fully samt Ausrüstung – vor allem einem Helm – und war stolz wie Oskar.
- Nach einem ersten Start 2006 bei einem Tagesmarathon, fuhr ich schon 2007 meine ersten Marathons und tingelte mit Freunden von Event zu Event und war völlig begeistert von dem Feeling am Start, während dem Rennen und dem Glücksgefühl beim Überqueren der Ziellinie. Ich startete immer nach der Devise „dabei sein ist alles, trotzdem schauen was geht und möglichst viel viel Spaß haben“, um positive Erfahrungen zu sammeln.
- 2008 startete ich unter anderem mit einem 4er Mädelsteam beim 24h Rennen in München und wir kämpften den ganzen Tag und die ganze Nacht mit viel Frauenpower und schafften voller Freude den 3. Platz.
- 2009 kaufte ich mir mein erstes Carbon Fully: mein immer noch geliebtes Simplon Stomp, von dem ich mich bisher nicht trennen konnte. Es folgten auch in diesem Jahr einige Marathons und wie jedes Jahr die Saisoneröffnung beim Riva Bike-Marathon. Technisch wurde ich auch immer besser, so dass eine Dopamin-Ausschüttung die andere jagte, auf immer schwerer werdenden Trails
- Das Jahr 2010 war ein emotional turbulentes Jahr. Ich lernte meinen Mann Micha beim alljährlichen Bike-Marathon in Riva kennen und krankheitbedingte Rückschläge machten mir stark zu schaffen. Ich kämpfte mich trotzdem erfolgreich durch mein erstes 4 tägiges Etappenrennen – damals noch die Bike-Transgermany (1. Tag: Garmisch – Lermoos 81KM / 2154HM; 2. Tag: Lermoos – Pfronten 75KM / 1863HM; 3. Tag: Lermoos – Sonthofen 55KM / 1830HM; 4. Tag: Sonthofen – Bregenz 75KM / 1365HM). Außerdem eroberten Micha und ich uns gemeinsam den zweiten Platz in der Mixed-Wertung, beim legendären Swiss-Bike-Masters Marathon in der Schweiz (75km, 3300HM), der immer noch einer der härtesten Marathons ist, den ich gefahren bin.
- 2011 schafften Micha und ich dann bei Schnee sowie wüsten Wetterbedingungen den 1. Platz beim Swiss-Bike-Masters und waren erstaunt, welche Willenskraft wir aufbringen konnten, um bei der Kälte nicht doch noch aufzugeben.
Neben weiteren Tagesrennen nahmen wir außerdem das erste Mal bei einem einwöchigen Fahrtechnikkurs bei Downhill Größe Marcus Klausmann teil und waren auch im Sommer nochmals 2 Wochen in unserem Lieblingsbikehotel dem Steineggerhof . Hierbei entdeckten wir nun auch endlich vollends den Spaß an mehr Federweg und Touren abseits des Renntrubels und an Bikeshorts anstelle von Lycra!
- Anfang 2012 musste daher ein neues Allmountain-Bike her und so sorgte mein neu gekauftes Giant Reign 0 für einen enormen Spaßfaktor neben dem Renntraining. Im Juli sollte unsere bisherige Rennerfahrung eine gemeinsame Teilnahme bei der Craft-Bike-Transalp als Mixed-Team krönen – einem der härtesten 8-tägigen Etappenrennen der damaligen Bike-Welt. Wir waren bis zum 4. Tag auch super unterwegs, bis mich leider ein Magen-Darm-Infekt in die Knie zwang. Nach dem 5. von 8 Tagen schleppte ich mich mehr schlecht als Recht über die Ziellinie und musste daher zähneknirschend mit Fieber und vielen Tränen aufgeben. Micha holte sich aber für uns beide noch das Finisher-Trikot in Riva. – Eigentlich hätten wir also mit der Transalp noch eine Rechnung offen…!
Falls Ihr das nochmal ausführlich nachlesen wollt findet Ihr den Bericht hier: Flashback Bike-Transalp
Hochzeit während unserem Bike-Urlaub
Drei Wochen nach der Transalp heiraten Micha und ich Mitte August 2012 während unseres Bike-Urlaubs im Bikehotel Steineggerhof und verbrachten einen tollen Urlaub. Wer nochmal nachlesen will, wie wir unsere unvergesslichen Momente bei unserer Biker-Hochzeit erlebt haben, kann das hier tun: Mountainbike-Hochzeit und warum es nichts schöneres für uns gibt.
Eine komplizierte Schwangerschaft wirft mich für kurze Zeit aus der sportlichen Bike-Welt
Mitte September war ich dann schwanger und es folgte ein Umbruch in unserem bisherigen Bikeleben. Ab November 2012 hatte ich wegen Komplikationen Sportverbot und ab März 2013 musste ich komplett liegen. Unser kleiner Sohn Nino kam dann auch noch zu früh zur Welt und wir mussten eine gewisse Zeit jeden Tag ins Krankenhaus pendeln. An Biken oder Sport war nicht zu denken und es zählte einzig und alleine das Leben unseres kleinen Sohnes.
Mein Plan bis zum 6. Schwangerschaftsmonat auf dem Bike zu sitzen ging absolut in die Hose.
Nebenher bauten wir noch ein Haus und heute sind wir rückblickend sehr sehr froh, dass es uns allen sehr gut geht und Nino ein kerngesundes Kind ist. Wir sind über glücklich unseren Sohn gesund und munter bei uns zu haben und daher orientierten wir uns Sport- und Biketechnisch gänzlich neu.
Eine Neuausrichtung unseres Bike-Sports
Ein Glücksfall war in dieser Zeit auch mein Gewinn zur Teilnahme bei einem Mountainbike Womenscamp im Jahr 2014 in Latsch den ich bei Sigma gewonnen hatte.
Trotz meines schlechten Fitnesszustands reiste ich zu meinem ersten Womenscamp an und schaffte es direkt in der forttgeschrittenen Freeride-Gruppe mit zu halten, was mir neues Selbstvertrauen und vor allem den Spaß am Biken wieder gab. Also reiste ich auch 2015 und 2016 jeweils im Mai zum Womenscamp nach Latsch, um endlich wieder Bikeluft zu schnuppern. Außerdem verbrachten wir unsere Familienurlaube von 2013-2016 nach der Geburt von Nino immer mit den Bikes und dem Anhänger sowie dem Follow-me in den Bergen in Davos und Südtirol.
Wir sortierten uns also komplett neu, fanden neue Wege auch mit Kind aktiv zu sein. Biketouren, ob mit Anhänger, mit Follow-me oder mit Streamliner und inzwischen sogar schon mit Kinderfahrrad bzw. auch mit -Mountainbike werden seither eingebaut. Und natürlich sind wir happy, denn es scheint so, dass zumindest bisher auch unserem kleinen Nino das „Bike-Gen“ in die Wiege gelegt wurde.
Trotzdem kämpfte ich auch noch 2016 – also die ersten 3 Jahre nach Nino`s Geburt- erfolglos darum wieder annähernd an meinen damaligen Fitnesszustand heran zu kommen. Fast ein dreiviertel Jahr ohne Sport und 3 Monate nur im Krankenhaus und zu Hause liegend hatten mir ganz schön zugesetzt. Hinzu kam der Zeitmangel während des Hausbaus und die ständigen Erkältungen und grippalen Infekten die mein Sohn ständig anschleppte.
Der Wendepunkt und eine völlig neue Freiheit durch den Einzug meines ersten E-Mountainbikes
Daher bekam 2016 das Aufflammen des Ebike-Themas plötzlich eine ganz neue Bedeutung für mich. Viele Jahre früher hätte ich wahrscheinlich gesagt – sowas brauche ich doch nicht!
Mehr um mit reden zu können und zu verstehen warum so viele von Ebikes schwärmen, nahm ich beim Womenscamp 2016, abends nach der normalen Freeridetour, noch bei einem „Sunset Ride“ auf E-Bikes teil – geführt von Greta Weithaler – und es gibt nur eins zu sagen: es hat mich absolut geflasht!
Wer mehr zu unserem besonderen Moment auf der Tour lesen möchte, kann die Gedanken von Greta zur Tour und dem E-Bike im Allgemeinen unter diesem Artikel „MTB mit Motor – oder: Die Angst, überholt zu werden“ nachlesen. Denn schönere Worte hätte ich, für unser unvergessliches und zauberhaftes Erlebnis im Sonnenuntergang, nicht finden können.
Heute denke ich, wenn es eine Möglichkeit gibt, wieder mehr Spaß am Uphill zu haben, vor allem auch mit meinem kleinen Sohn hinten dran auf dem Streamliner unseren Aktionsradius zu allen möglichen Spielplätzen oder Bergalmen zu erhöhen, dann muss ich diese Möglichkeit unbedingt testen. Daher zog dann auch direkt im Jahr 2016 noch mein erstes E-Mountainbike bei uns ein.
Die Idee zu meinem Blog www.mythos-ebike.de
Als mein erstes E-Mountainbike in unseren Fuhrpark eingezogen war, fand ich meine Motivation, meine Leichtigkeit und vor allem mein Lächeln wieder. Endlich schaffte ich es wieder leichter die steilen Anstiege bergauf zu meinen Lieblingstrails und der Spaßfaktor war wieder zurück. Um so mehr erstaunte es mich, dass mir im Wald Mountainbiker hinter her riefen: du bist doch noch kein alter Sack und ich würde bescheißen.
Nachdem ich diese Anfeindungen erleben musste, auf die ich natürlich immer mit einem lockeren Spruch antwortete, beschäftigte mich trotzdem die Frage, weshalb will mir jemand meinen Spaß nehmen und bin ich eigentlich auch noch eine Mountainbikerin – trotz E-Mountainbike? Ich wollte mich also auf die Spurensuche machen, wie ein E-Mountainbike unsere Bike-Leben verändern wird und es keimte der Gedanke, einen Blog darüber zu schreiben, der unseren Selbsttest thematisiert. Bereits Ende 2016 setzte ich meine Idee in die Tat um und versuche seither aufzuklären, zu helfen und vor allem zu inspirieren. Ich berichte über alles was mit dem Radsport zu tun hat und wo ich denke, es könnte auch für andere (E-) Biker und Bike-Familien interessant sein. Ich habe das Gefühl, dass sich inzwischen die Akzeptanz stark zum positiven verändert hat und hoffe ich konnte ein kleines bißchen dazu beitragen.
Seit Nino 5 Jahre alt geworden ist, fährt er inzwischen auch extrem viel auf seinem eigenen kleinen Mountainbike. Auch hier hat sich das e-Mountainbike als unabkömmlicher Helfer erwiesen. Nino schleppe ich mit dem Abschleppseil jeden noch zu steilen Anstieg hoch, damit wir die tollsten Trails erreichen können.
Für uns als Familie hat sich eine völlig neue Freiheit dadurch eingestellt und wir genießen es sehr, dass wir Nino schon so früh wieder auf den besten Touren mit dabei haben können. Fahrtechnisch hat es ihm natürlich auch super viel gebracht, da er wirklich schon sehr früh erste Erfahrungen auf Trails machen konnte. Auch Micha ist ab und an auf dem e-Mountainbike unterwegs, nutzt aber wann immer er kann lieber sein Mountainbike.
Trotzdem fahren wir super gerne miteinander und mein e-Mountainbike gleicht unsere Leistungsunterschiede bravourös aus. Seither passe ich mein Tempo an das seine an und wir sind beide super glücklich damit.
Wir sind also genauso gespannt was unsere weitere Testphase bringt, wie sich unser Bike-Leben weiter verändert und wer uns auf unserem Weg begleiten wird. Ich würde mich freuen, wenn Ihr ein Teil davon werdet und uns auf unserer Reise begleitet.
Vielen Dank, dass ihr auf alle Fälle mit dabei seit.
Herzliche Grüße, Jani
PS: und seit 2020 habe ich dann auch noch ein neues aufwendiges Kapitel aufgeschlagen und setze mich ehrenamtlich als Sprecherin der DIMB IG Rems-Murr für die Trail-Legalisierung bei uns im Rems-Murr-Kreis ein und unterstütze die Deutsche Initiative Mountainbike und unser aller Interesse in BW mit aller Kraft.
Wir freuen uns, wenn Ihr Mitglied bei der DIMB werdet und uns (E-) Mountainbikern ebenfalls ein Gesicht und eine Stimme gebt.