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Karl Magazin

Karl, ein neues Lifestyle Magazin, das den Schwerpunkt auf Radfahren legt!

Als ich das KARL-Magazin aus dem Briefkasten gezogen habe, wirkte es auf den ersten Blick für mich ein bißchen wie ein Lifestyle Magazin, das halt einen bekannten Schauspieler „Jürgen Vogel“ als Radfahrer auf dem Titelblatt abdruckt und mit Schlagzeilen rund ums Rad schmückt. Sofort aufgefallen ist mir, dass der Radfahrer keinen Helm trägt und man mag ja dazu stehen wie man will – seit ich Mama bin – stört mich sowas gewaltig.

Mein gerade erst 5 Jahre alt gewordener Sohn fragte natürlich, was ich da in der Hand hätte, also zeigte ich ihm das Magazin und fragte: „und wie gefällt dir das Magazin?“

Er schaute es an und sagte: „gar nicht“. Ich fragte weshalb und er sagte: „da ist nur ein alter Radfahrer drauf mit einer schwarzen Jacke und einer hässlichen Brille. Außerdem hat der keinen Helm auf, sondern nur eine blöde Glatze“. ?
(Anmerkung von mir – Nino`s Papa hat auch nicht so viele Haare, also wir finden sowas normalerweise eigentlich ganz in Ordnung 😉 )

ok,  dass die Gespräche mit 5. Jährigen manchmal nicht konstruktiv verlaufen, das muss dann wohl auch so ein Magazin und ein Promi einfach einmal abkönnen. In einem Punkt gebe ich ihm aber wie oben bereits erwähnt recht: auf einem Titelblatt sollte auf einem Radmagazin schlicht und einfach immer ein Helm getragen werden. Wir als Eltern bemühen uns nahezu immer um Vorbildfunktion und versuchen in jeder Minute einen Helm zu tragen, was bisher auch wunderbar funktioniert hat. Nino zieht wie selbstverständlich immer einen Helm ohne Diskussion auf und weist sogar manchmal Radlern, denen wir ohne Helm begegnen darauf hin, dass sie den Helm vergessen haben. Aber ja, auch ich habe bis Mitte 20. keinen Helm beim Fahrrad fahren getragen, das war damals irgendwie noch normal, heute für mich undenkbar! Ich will also mal nicht kleinlicher sein als ich bin…!

Und ja es stimmt natürlich auch, dass wir noch keine Helmpflicht haben und jeder alt genug sein sollte für sich zu entscheiden, wie wichtig ihm seine Gesundheit ist.

Schlägt man die erste Seite von KARL auf, wird genau dieses Thema dann auch schon von der Redaktion aufgegriffen und es geht in einem kurzen Statement der KARL-Redaktion, u.a. um das immer noch vorhandene Wahlrecht zum Tragen eines Helms. Ich bin also besänftigt und gespannt was mich im Heft erwartet.

Aber brauchen wir tatsächlich noch ein weiteres Fahrrad-Magazin? welche Nische soll noch gefüllt werden?

Ehrlich gesagt sieht KARL mit den Schlagzeilen auf dem Titel völlig anders aus wie die Radmagazine, die ich bisher lese. Ich gebe also zu ich war erstmal kritisch, da es für mich irgendwie auf den ersten Blick etwas wie die Klatsch- und Tratsch-Hefte aus einem Wartezimmer aussah von der Aufmachung her.

Und dann ist der erste Artikel unter der Rubrik: „karl.momente“ einer über das Critical Mass in Stuttgart. Ich war also sofort positiv überrascht, dass solch ein Thema ausführlicher beleuchtet wird und die Fahrradbewegung darstellt.

Auch muss unter der Rubrik „karl.magazin“ natürlich erklärt werden warum das Magazin KARL heißt und wem es seinen Namen zu verdanken hat, nämlich Karl von Drais, der die Bewegung auf Zweirädern ins Leben gerufen hat. Der Titel Karl wird mir also immer sympathischer!

Es folgen Artikel über die unterschiedlichsten Radverkehrsanteile und ihre Gründe in den Städten Deutschlands und es wird über die „Bikesitter“ berichtet, die auf unsere Räder aufpassen.  Ein spezielles Radler für Radler wird abgelichtet sowie erläutert, mit wieviel Promille ein Radler im Straßenverkehr noch fahren darf. Ein Gewinnspiel darf natürlich auch nicht fehlen.

Der „karl.city-check“ entführt uns mit einem ausführlichen City Check nach Kopenhagen mit speziellen Tipps und Highlights zu den besten Plätzen, die mit dem Rad problemlos zu erreichen sind. Der anschließende „Wunschzettel“ unter der Rubrik „karl.produkte“ zeigt modisches wie praktisches Bike Equipment.

Die Rubrik „karl.interview“ lässt nicht viel Raum für Spekulation und enthält daher ein Interview mit Ulrich Prediger, dem Chef der Leasing-Marke „Jobrad“. Unter „karl.alltag“ wird getestet, ob ein Lastenrad für den Großeinkauf zur Wohnungsrenovierung in der Stadt ausreicht. KARL führt übrigens auch Hausbesuche durch und zeigt unter der Rubrik „karl.hausbesuch“ im Rahmen eines Interviews mit Fritz Grothof, einem Werkzeugmacher der seit 47 Jahren beim Pumpen und Schutzblechhersteller SKS arbeitet, Einblicke in den Arbeitsalltag bei SKS.

Unter dem Titel: „Serie MEIN BIKE“ folgen in der Rubrik „karl.fahrräder“ 6 kurze Liebesgeschichten von Menschen, ihrem Leben und ihrer Liebe zu ihrem Rad. Nochmals taucht die Rubrik „Karl.alltag“ auf und KARL gibt unter dem Titel „ Ist mein Radhändler gut?“ Tipps anhand eines Fragebogens wie man rausfindet, ob man sich auf den Radhändler verlassen kann und was er unbedingt können muss.

Unter der Rubrik „karl.menschen“ folgt dann die Titelstorie und Jürgen Vogel durchleuchtet E-Bikes aus der „VOGEL-Perspektive“. Auch das Thema Helme erhält unter der Rubrik „karl.alltag“ Einzug. Es wird u.a. ein Airbag Helm und weitere Helme gezeigt.

Es folgt unter der Rubrik „karl.produkte“ eine kurze Auswahl von Produkten, die in der KARL Redaktion „heiß begehrt“ sind. Und danach folgt die „karlchen.kinderwelt“ Rubrik. Sie besteht aus einem Fragerätsel, Fotos und einem Gemälde von einem Kind, einem Witz und es wird anhand einem Kinderrad die erforderliche Fahrradausstattung erklärt. Es folgt noch ein Rezept, „das stark macht“ und damit ist die Kinderwelt dann auch zu ende. Natürlich darf in einem Lifestyle Magazin die Fashion und Mode Rubrik nicht fehlen. Sie heißt „karl.mode“ und stellt Mode für Radfahrer vor. Erneut wird die Rubrik „karl.menschen“ aufgerufen und es folgt ein Interview mit Timo Lüdeke-Dalinghaus, welcher die urbane Mobilität erforscht und an edlen Rädern aus Stahlrahmen schraubt.

Gibt es eigentlich spezielle Musik für Fahrradfahrer? Unter der Rubrik „karl.musik“ werden unterschiedliche Musiktitel mit dem Bezug zu Räder und die Lieblingssongs von Günter Schneidewind (Radio Moderator bei SWR1) und von Jens Vögele (Chefredakteur bei der Mountainbike, der Road-Bike, der Elektrobike und von LIMITS) präsentiert.

Unter der Rubrik „karl.stadtflucht“ wird man mit auf Reisen genommen und kann einen aufklappbaren „Fahrrad-Camping-Anhänger“ bestaunen, mit welchem man spontan der Stadt entfliehen kann. Fast am Ende angelangt wird nochmals unter „Karl.alltag“ gezeigt, wie man Platten flickt und man erhält Tricks für unterwegs.

Nochmals taucht die Rubrik „karl.menschen“ auf und zu lesen ist ein interessantes Interview mit Bernhard Spengler der 1983 sein Rad zum E-bike umbaute und damals bei seinem Arbeitgeber Bosch schon den Vorschlag einreichte, sein selbst umgebautes Rad mit Hilfsmotor doch als E-Bike weiter zu entwickeln. Damals war er seiner Idee noch weit voraus jedoch wurde seine Idee von Bosch abgelehnt. Wie er von Bosch Jahre später doch noch belohnt wurde, könnt ihr im Magazin nachlesen. Als ich das Interview gelesen habe musste ich dann wirklich auch Schmunzeln.

Die letzte Rubrik heißt „karl.ideen“ und es wird das Thema vom E-Bike zum I-Bike thematisiert – smart und sicher in die Zukunft – Visionen wie der futuristische Radverkehr im Jahr 2030 aussehen könnte und wie wir uns mit Hilfe der E-Mobilität im urbanen Bereich bewegen könnten regen die Phantasie an.

Wie in fast allen Magazinen üblich gibt die letzte Seite einen Ausblich auf die nächste Ausgabe, die am 04.07.2018 erscheint und es kann hier bestellt werden: https://www.karl-magazin.de

Ja was ist also nun mein Fazit zu KARL?

Hmm also ich musste selber kurz überlegen. Zuerst sprach mich das Titelbild nicht wirklich an – zu sehr erinnerte es mich an ein „Lifestyle-Magazin“ was ich immer mit zu viel Klatsch und Tratsch und zu wenig Information verbinde und mir selber nie kaufe. Doch rückblickend muss ich sagen, dass das Heft zwar wie ein Lifestyle Magazin aufgebaut ist – man findet die klassischen Dinge wie Mode, Interviews, Gewinnspiel, Rätsel, Rezepte, Produkte  – aber diese sind dann doch recht nett und informativ verpackt, mit Geschichten und Menschen rund ums Rad. Auch Themen wie das Critical Mass, das Bikesitting und die einzelnen Interviews fand ich lesenswert und passen für mich gut zusammen.

Alles in allem ist KARL für mich also ein Lifestyle Magazin für die urbane Leserschaft, Radelverrückte usw. und wirklich komplett anders wie die gängigen Bike-Magazine. Das bedeutet, dass KARL nahezu alle bekannten Rubriken aufgreift und zum Thema Radfahren neu definiert und wiedergibt, was ich recht spannend finde. Da ich selber eher Mountainbike Magazine – allen voran das World of Mountainbiking Magazin, die Mountainbike und die Bike sehr gerne lese werde ich mir KARL jetzt nicht abonnieren.

Aber sollte ich einmal beim Arzt, in einer Hotel Lobby, oder beim Frisör sitzen, würde ich mich freuen, dort neben dem ganzen Klatsch und Tratsch ein Magazin wie KARL zu finden, das mit seinen Themen ein Radlerherz doch durchaus auch informieren und unterhalten kann. Ich bin mir also sicher, es wird eine breite Leserschaft finden und hat durchaus seine Berechtigung!

i Ich habe ja schon kurz überlegt, ob ich mir den Aufwand machen soll über KARL zu berichten. Aber da es doch eine neue Art von Magazin im Radbereich ist, was sicher einige interessiert, habe ich mich entschieden Euch kurz zu berichten und die Inhalte zusammen zu fassen. Bezahlt wurde ich dafür nicht – es handelt sich also nicht um einen gesponserten Post. KARL wurde mir jedoch für diesen Bericht kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Natürlich hat dies keinerlei Einfluss auf meine journalistische Freiheit. Meine journalistische Freiheit bleibt von jedweder Art der Kooperation, Unterstützung, Einladung usw. unberührt, weshalb ich sowohl positive als auch negative Aspekte des Magazins aufzeige. Aus diesem Grund bin ich Mitglied im Wriders`Club und halte mich an den vorgegebenen Blogger Kodex.

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