Endlich, die erste E-Biketour im neuen Jahr. Bei wundervollem Sonnenschein, glitzerndem Schnee und bitterkalten -5 Grad.
Ich war ja im Vorfeld schon mega gespannt, wie sich das Ecrafty im Schnee mit den 2,8er Reifen so fährt und schon das erste Pesen durch den Schnee ließ das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht weichen. Was sonst schon oft mühsam war, machte heute mit der Bosch-Unterstützung wirklich richtig viel Spaß. Auf Schnee und vor allem auf Trails fährt sich das Ecrafty sehr sicher und kontrolliert.
Und trotzdem kam es heute noch zu meiner ersten Bodenprobe, da sich ein Ebike auf Eis wohl doch nicht so einfach wie ein normales Bike fahren lässt.
Nachdem ich schon einige Kilometer durch Schnee und auf Trails hinter mir und auch eine sehr steile Rampe ohne durchdrehendes Hinterrad gemeistert hatte, bog ich auf einen Forstweg, auf welchem in den letzten Tagen wohl einige Autos unterwegs gewesen waren. Das Ergebnis war, dass die Fahrspuren komplett vereist waren. Trotzdem fuhr sich das Ecrafty im flachen Bereich noch geschmeidig und ich kurbelte so vor mich hin, und nährte mich im nächsten Anstieg einem Biker ohne „E-Motor“.
Und wie das Klischee so schön will, merkte ich wie der männliche Biker vor mir nervös schaute, wer sich da jetzt auch noch von hinten im schnellen Tempo nährte.
Ich frage mich jedesmal, weshalb Biker – vor allem die männlichen – so nervös nach hinten schauen, wenn da wohl anscheinend jemand stärkeres von hinten anrollt und es wagt sich zu nähren.
In diesem Fall konnte ich den Kollegen mehr als beruhigen, denn auf seiner Höhe angekommen schaute ich freundlich rüber, grüßte nett und wollte gerade irgendwas beruhigendes bezüglich der E-Unterstützung sagen, als ich wohl etwas zu stark in die Pedale trat, so dass mir mein Vorderrad geschmeidig auf einer Eisplatte wegrutschte und ich mich dem unmotorisierten Biker mal volle Lotte vor die Füße legte.
Beide mussten wir laut lachen und der Bann war gebrochen. Er war glücklich, dass er sich nicht von einer Ebikerin hatte überholen lassen müssen, die sich auch noch so dämlich anstellt und eine Bodenprobe nimmt und ich musste einfach herzlich über mich selber und die Situation lachen.
Gemeinsam kurbelten wir dann noch die nächsten Steigungskilometer hoch und es folgten nette Gespräche über Ebikes und die Möglichkeiten die sich auftun können.
Mein Fazit:
Ich hatte von dem steilen Anstieg davor noch den Turbo-Modus eingeschalten und der hatte auf der Eisplatte wohl einfach zu viel „bums“, so dass ich so viel Schub von hinten bekam, dass das Vorderrad auf dem Eis seitlich weg rutschte.
Und nein, ich lege mich künftig nicht vor jedem Biker flach, um erstmal das Eis der Vorurteile zu brechen, sondern versuche auch beim Ebiken technisch dazu zu lernen und schalte wohl, vor allem auf Eis, eher niedrigere Unterstützungsstufen ein.
„Learning by doing“ nennt man das wohl 😉