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Mountainbiken im Fichtelgebirge

Mountainbiken im Fichtelgebirge

Und Märchenwälder gibt es doch – wie das Fichtelgebirge uns verzaubert hat.

Gemeinsam mit Marcus Euerle von Trailskills und den Trailfans von Rietenau wollten Micha und ich unter dem Motto „Trails & Flow“ zum ersten Mal für 2 Tage das Fichtelgebirge erkunden.

Voller Vorfreude – auch da das Bike-Magazin – über das Fichtelgebirge sehr positiv und mit tollen Fotos berichtet hatte, machten wir uns am 10. Juni, am frühen Samstagmorgen gegen 6 Uhr auf, Richtung Warmensteinach. Wir staunten nicht schlecht, als wir nach 2:45 h in einer wunderschönen Gegend landeten, die uns bisher gänzlich unbekannt war.

Bei den beiden höchsten Bergen der Region, dem Schneeberg und dem Ochsenkopf, denkt man zuerst wohl eher an Skifahren. Was die Region jedoch im Sommer für (E-) Biker zu bieten hat ist unglaublich.

Angekommen bei unserer kleinen Pension in Fleckl, starteten wir gegen 10 Uhr zu einer landschaftlich reizvollen Aufwärmrunde mit leichteren aber sehr schönen Trails.

Wir fuhren vom Fuß des Ochsenkopfes Richtung Fichtelsee

weiter über Fichtelberg nach Mehlmeisel. Von dort ging es steil hinauf zum Bayreuther Haus, wo wir unsere Mittagspause machten.

Nach unserer Mittagspause ging es auf einem schönen Trail Richtung Fichtelberg…

…und zurück ans Bullhead House http://www.bullheadhouse.de/, das am Fuß des Ochsenkopfes liegt und nur wenige Meter von unserer Pension entfernt war.

Das Bullhead House ist im Sommer Anlauf- und Ausgangspunkt für eigentlich jeden (E-) Biker im Fichtelgebirge. Was hier für (E-) Biker aus dem Boden gestampft wurde ist beeindruckend. Es ist eine einfache aber gemütliche Unterkunft, in perfekter Lage, mit 22 Zimmer und 57 Betten (die leider bei unserer Anfrage schon ausgebucht war). Von dort aus ist der Gipfel des Ochsenkopfes entweder mit dem Lift oder auch in Kürze über die Forststraße erreichbar. Es starten MTB-Strecken, die im hauseigenen Bike-Park enden. Im Haus befindet sich auch ein Restaurant mit abwechslungsreicher Küche, ein großer Bike-Verleih (auch EBikes) mit Cube Testcenter und ein Bike-Shop. Zudem hat die Bike-Schule von Bullhead Bike mit einem breiten Angebot an Kursen, Camps und Reisen hier seinen Sitz.

Da wir recht früh am Nachmittag schon wieder zurück waren, entschieden wir, dass wir auf alle Fälle nochmals rauf auf den Ochsenkopf wollen, um die auf der Südseite des Ochsenkopfs verlaufende „Singletrail-Downhill-Strecke“ mit einer Länge von 2,3 km auszuprobieren.

Nachdem der der Großteil unserer 10 köpfigen Gruppe nach der bereits schon gefahrenen Tour den Sessellift hoch zum Ochsenkopf nahm, entschied ich als einzige EMTB-Fahrerin die Forststraße zu nehmen, meinen Puls nochmal richtig hochzujagen und den Turbomodus einzuschalten. Unglaublich wie schnell ich die ca. 250 HM oben war, irgendwas zwischen 7-10 min (einschließlich Fotopause) und ich musste oben noch recht lange auf den Rest warten, da der Sessellift nur eine Person und ein Bike pro Sitz mitnimmt.

Nach einer kleinen Einkehr mit Eis, Kuchen und Ausblick genießen oben auf dem Turm beim „Gipfelrestaurant Asenturm“ ging es dann los auf die Downhillstrecke.

Die Downhill Strecke ist je nach Variante recht knifflig und es ist auch nicht ganz genau ausgeschildert was eher leichter und was eher schwerer zum Fahren ist – also waren wir die erste Abfahrt etwas langsamer unterwegs, um uns alles anzuschauen. Tolle verblockte Passagen wechseln sich mit kleinen Sprüngen und ganz unten auch größeren Tables ab.

Unten angekommen hatten wir alle ein dickes fettes Grinsen im Gesicht und es war klar, wir wollen alle nochmal hoch 😉

Dass es mehrere Varianten gibt, sorgt für Abwechslung und ganz viel Spaß. Unten angekommen kann man nach einem kleinen Uphill an der Talstation auf einem kleinen spaßigen Flowtrail direkt rüber zum am Bullhead House gelegenen Bike-Funpark & Technikparcours cruisen. Hier gibt es North Shores, Tables, Wall Rides und Drops und dazu einen Technikparcours, auf welchem auch Technikkurse angeboten werden.  Es sind zahlreiche Übungselemente in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden auch für Cross Country und Tourenbiker vorhanden und wer mag kann ganz am Schluß auch einen etwas größeren Gap springen.

Der krönende Abschluß unseres ersten Tourtages war dann das leckere Abendessen mit Burger und Pommes im Bullhead-House.

Nach einem stärkenden Frühstück brachen wir am Sonntagvormittag dann zu unserer zweiten Tour auf. Es ging hoch zum Ochsenkopfgipfel von wo aus wir direkt in einen asbolut spaßigen Trail einstiegen. Größere Felssteine „pflasterten“ den Pfad also galt beim Einstieg wer mehr Geschwindigkeit hat kommt besser drüber.

Schnell wurde der Weg steiler und flowiger und ließ es zu spielerisch über einzelne Steine zu „flummen“ und das Jauchzen war deutlich zu hören 😉

Die ganze Tour war von einer atemberaubenden Landschaft gespickt. Wir kamen z.B. vorbei am „Weißmainfelsen“, mit toller Aussicht über das Fichtelgebirge und anschließendem genialen Trail.

Von dort aus fuhren wir weiter zu unserem Zwischenziel, den Gipfel des Schneebergs, auf welchem wir lange Rast machten an der alten Abhörstation.

Weiter ging es in Richtung Seehaus zur Mittagspause, auf eher anspruchsvollen, technischen Trails mit einzelnen S3 Passagen

– vorbei am Nußhardt – einer Felsformation wahrlich wie aus einem Märchenbuch.

Nach der Pause im Seehaus düsten wir über einen flowigen verspielten Trail wieder hinunter zum Fichtelsee. Eigentlich war geplant von dort aus wieder hoch zum Gipfel des Ochsenkopfes zu fahren, um zum Abschluss nochmals die Downhill-Strecke zu nehmen, doch aus Zeitgründen entschieden wir uns nicht mehr ganz hoch zu fahren, sondern über den Blaupunktweg zurück zum Bullhead-House zu fahren.

Rückblickend muss ich echt sagen wie begeistert ich von meinem Mondraker eCrafty bin. Es ermöglicht mir einfach mit Bikern jeglichen Leistungslevel mit zu halten, trotzdem Spaß auf den Trails zu haben und das beste ist, dass man eben auch den Lift mal auslassen kann und eher ein Tourgefühl hat, da man eben das Ebike selbst hoch strampeln muss. Klaro gibt es da die Skeptiker die sagen: „jetzt heizt sie mit 25km/h da im Turbomodus an mir vorbei und muss sich nicht anstrengen..“ denen kann ich nur immer wieder nahelegen, ein EMTB selbst einmal auszuprobieren und die Challenge gegen den Lift anzutreten. Ein hohes Tempo bergauf erreicht man mit dem Ebike wirklich nur, wenn man kräftig in die Pedale tritt – mein Puls jedenfalls war konstant über 170, also von alleine fährt es nicht…“ – das sind aber nur so meine Gedanken am Rande.

Die Region ist mit dem Ebike wirklich genauso vielversprechend wie mit dem Bike. Mit einem EMTB kann man alle Touren für Biker fahren und hat dazu noch einen höheren Radius aber auch E-Trekking-Biker kommen sicherlich in der schönen Gegend auf ihre Kosten. Für eher Downhill orientierte Biker ist der Lift super, sofern man gerne öfters die Downhillstrecke fahren möchte, z.B. auch um an seiner Fahrtechnik zu feilen.

Ansonsten kann man sicher darüber streiten, ob man für 250 HM einen Lift benötigt. In unserer Streckenkonstellation war es gerade am Nachmittag nochmal nach der Tour ein spaßiges Detail für alle unmotorisierten Biker. Gerade auch für Gruppen bietet es sich an, z.B. eine 10er oder 5er Karten zu nehmen, da diese auch gemeinsam benutzt werden können.

Irgendwie waren alle am Sonntag eher im Urlaubsmodus und so genossen wir an diesem  letzten Tag einfach das Wetter und ließen uns Zeit für Pausen, Fotos und landschaftliche Eindrücke, kombiniert mit kniffligen anspruchsvollen Trails.

Glücklich packten wir also unserer Siebensachen und im Auto war schon klar: wir kommen definitiv wieder!

Mein Fazit: ob mit oder ohne E-Antrieb ist in dieser Region völlig egal, denn hier kommt jeder auf seine Kosten.

Vielen Dank an dieser Stelle, vor allem an Marcus, der den Spagat geschafft hat uns mit einer völlig neuen Region zu verzaubern, gleichzeitig zu guiden, bei Bedarf Fahrtechnik zu schulen und den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen.

Und ganz herzlichen Dank auch an Chris – ein Trainer und Guide vom Bullhead-House – der meine verlorene Go Pro wohl wieder gefunden hat und sie mir zuschickt!

 

1 Gedanken zu “Mountainbiken im Fichtelgebirge

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