Ja Ihr habt ganz richtig gelesen! Ich bin Mountainbikerin! Völlig egal ob ich ein MTB oder ein eMTB unter dem Hintern habe. Das ist eine meiner Erkenntnisse aus dem letzten Jahr und meiner ersten Saison mit dem eMTB.
Und warum sage ich nicht: „Ich bin e-Mountainbikerin?“ – ganz einfach weil ich irgendwie beides bin.
Zumindest für mich kann ich sagen, dass ich nach der letzten Saison den e-Mountainbike Sport als weitere Unterkategorie zum Mountainbiken sehe, eben wie Enduro, Downhill, Cross-Country usw. auch.
Fahre ich diese Disziplinen würde ich auch sagen: „ich bin Mountainbikerin“ und nicht „ich bin Enduristin“ oder ähnliches!
Ich bin mit meinem Blog vor einem Jahr angetreten, um die Akzeptanz für E-Bikes zu steigern aber auch Pro und Contra zu beleuchten. Um zu sehen, ob der Hype um das E-Bike lediglich ein von den Medien gemachter Mythos bleiben wird oder ob die Begeisterung und der Wachstum für E-Mountainbikes (bzw. E-Bikes) tatsächlich berechtigt sind.
Zumindest eine Antwort kann ich mir zum jetzigen Stand schon geben: die Begeisterung greift weiter um sich und ist aus meiner Sicht mehr als berechtigt, weshalb ich es bereits jetzt als etablierte Unterkategorie des Mountainbiken sehen würde. Schließlich werden auch Endurorennen mit Endurobikes gefahren, Downhillrennen mit Downbillbikes, Cross Country Rennen mit den super leichten Marathon-Carbon Feilen und alles hat seine Berechtigung.
Künftig wird also eine neue Kategorie dazu kommen: das e-Mountainbiken. Hier werden wir demnach auf eMTBs unterwegs sein und versuchen unsere Fähigkeiten im Downhill aber auch – neu hinzu gekommen – im technischen Uphill weiter auszubauen. Und genau das finde ich hat absolut seine Berechtigung und benötigt zudem eine ausgefeilte Technik und Kondition.
In diesem Jahr findet aus diesem Grund wohl auch zum ersten mal die deutsche E-Bike Meisterschaft statt wie ich bereits berichtet habe: 1. Deutsche E-Bike Meisterschaft.
Für mich bietet ein eMTB außerdem oftmals noch mehr Spaß und fördert die Abenteuerlust neue Strecken und Wege zu erkunden. Die höhere Reichweite in kürzerer Zeit ermöglicht es vor allem mir als Mama und Berufstätige auch kurze Zeitfenster besser zu nutzen, indem ich schneller beim Traileinstieg bin und es meistens in der selben Zeit nochmal einen weiteren Berg hoch und wieder runter schaffe. Auch gleicht es Leistungsunterschiede vor allem zum männlichen Geschlecht aus, die einfach naturgemäß vorhanden sind und das entspannt die Ausfahrt ungemein. Dass ich mein Kind mit dem Nachläufer auch Anstiege mit 20% Steigung hinauf ziehen kann zu den tollsten Orten, ist eine weitere unbezahlbare Bereicherung. Am meisten fasziniert mich jedoch auch die Möglichkeit mit der Zusatzpower bestimmte Trails hoch zu zu fahren. Technisch liebe ich diese Herausforderung und versuche bestimmte Passagen auch gerne mehrere Male.
Die Akzeptanz von Mountainbiker für E-Mountainbikes steigt.
Schon seit einigen Monaten habe ich das Gefühl, das zumindest in meinem nähren Umfeld langsam aber stetig die Akzeptanz von Mountainbiker für E-Mountainbikes steigt. Geht der Trend also hin zu einem Zweit- oder Drittbike – einem E-Mountainbike?
Am Freitag war ich zum ersten Mal mit einem Freund unterwegs, der sich vor einigen Wochen sein erstes E-Mountainbike gekauft hat. Roland jagte bisher in fluffig spielerischer Leichtigkeit jeden Trail mit seinem Yeti hinunter, so dass ich in der Vergangenheit bereits schon mehrmals zu ihm sagte: „wenn ich mal so fahren kann wie Du, dann hab ich es echt geschafft!“
Roland war im letzten Jahr als einer der Wenigen bereits von Anfang an schon sehr offen für das eMTB – Thema und signalisierte: sobald es ein eMTB von Yeti gebe, würde auch er zuschlagen.
Und dann kam das Spezialized Kenevo auf den Markt und Roland änderte seine Meinung und kaufte sich das eMTB nach einer kurzen Testrunde. Seit er das eMTB hat kommt er aus dem schwärmen nicht mehr heraus und sitzt jede freie Minute in seinem Sattel.
Ist das also ein kleiner Beweis dafür, dass das Thema auch immer mehr von Mountainbiker akzeptiert wird und angekommen ist?
Als wir also die erste kürzere Runde gemeinsam auf gefrorenen Trails unterwegs waren, war natürlich klar, es wäre nicht Roland, wenn er nicht versuchen würde jeden Trail, den wir in den letzten Jahren bergab gefahren sind, nun auch bergauf zu nehmen. Es hat mega Spaß gemacht und trotz manchmal rutschigem Untergrund kamen wir sehr gut nach oben. Keiner Menschenseele sind wir begegnet und kamen am Ende glücklich wieder zurück.
Der Trailspaß hat sich also verdoppelt! Berghoch wie bergab kamen wir aus dem elektrifizierten Grinsen nicht mehr heraus.
Das sagt also ein frischgeborener Mountainbike Umsteiger zu seinem E-Mountainbike.
Ich habe Roland als frisch gebackener Mountainbike Umsteiger zu seinen ersten Erfahrungen mit dem E-Moutainbike befragt:
Was sind Deine ersten Eindrücke gewesen nach der ersten oder zweiten Tour?
Wie wenig sich das doch relativ hohe Gewicht bemerkbar macht und wie wendig es trotz dem Gewicht ist.
Was hat sich verändert gegenüber Deinen zahlreichen Mountainbike-Touren?
Naja die Möglichkeit viele Trails mit der Unterstützung, nun auch hoch fahren zu können, steigert den Trailanteil auf einer Tour. Zudem bleibt natürlich mehr persönliche Energie für die Aufrechterhaltung der Körperspannung im Downhillbereich.
Siehst Du Dich immer noch als Mountainbiker nur mit einem E-Mountainbike als Sportgerät?
Solange ich mich in das System einbringen muss um vorwärts zu kommen, habe ich ein Sportgerät. Die Möglichkeit der Dosierung ist dabei für mein Dafürhalten ein großer Vorteil.
Was sind Deine Eindrücke nach den ersten Trail-Bergauffahrten? Wird es Konflikte mit entgegenkommenden Mountainbiker aus Deiner Sicht geben?
Es werden sicher an der einen oder anderen Stelle Konflikte entstehen, aber das wird immer weniger werden. Wer seither bergab mit Wanderern gerechnet hat, dem treten jetzt auch E-Mountainbiker ins Bewusstsein. Als Uphill-Trailbiker würde ich dann dem Downhiller die Durchfahrt nach unten gewähren.
Was glaubst Du, wirst du zukünftig Dein Mountainbike ebenfalls noch bewegen oder komplett Umsteigen auf Dein eMTB?
Für reine Shuttlefahrten im Vinschgau oder in Ligurien z.B., würde das MTB noch Sinn machen.
Und was ist für Dich der größte Unterschied zum Mountainbike?
Dass ich die Möglichkeit habe, auch bei geringer Pedalkraft, moderat vorwärts zu kommen. Ich kann mir die eigene Kraft besser einteilen. Jedoch kann ich mich auch völlig auspowern, wenn mir danach ist.
Zum Abschluss würde mich natürlich interessieren was du allgemein zum Thema E-Mountainbike noch zu sagen hast?
E-Mountainbike fahren ist ein Megaspaß. Wer im Allmountain- oder Enduro-Bereich das E-Bike ablehnt, verbaut sich die Möglichkeit in diesen Bereichen sehr viel mehr Spaß zu haben, als mit dem „Biobike“. Ich empfehle jedem Biobiker, ganz unvoreingenommen, ein E-Bike zu testen. Natürlich gibt es Leute die das Thema mittlerweile aus Prinzip ablehnen, aber es gibt ja auch Biker die es für falsch halten, eine absenkbare Sattelstütze zu verwenden ?
Danke Roland, für Deine Statements und Mühe mir Deine Sicht der Dinge nochmal zu beantworten.
Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich bisher nicht komplett aufs eMTB umsteige und weiterhin auch eine Mountainbikerin bin, die neben dem eMTB, ein MTB und sogar auch ein Rennrad fährt. Wie gut, dass ich mich nicht für oder gegen eins davon entscheiden muss.
Wie seht Ihr das? Habt Ihr ebenfalls das Gefühl, die Vorurteile gegen E-Mountainbiker werden langsam kleiner und die Zahl der „Umsteiger“ erhöht sich langsam?
Fahrt ihr beides – also MTB und eMTB – oder werdet Ihr Euch künftig für eins davon entscheiden?
Wie immer würde ich mich freuen, wenn Ihr mir schreibt und Eure Erfahrungen berichtet. Auch fände ich es schön, wenn Ihr Euch auf der rechten Seiten in meinen Newsletter eintragt, damit ihr künftig keine Neuigkeiten mehr verpasst.
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße Jani
Was soll ich sagen, mit meinen jetzt 59 Jahren bin ich bis letztes Jahr noch MTB Rennen in der AK ü 55 mitgefahren, zwar imme im hinteren Feld , aber egal
Hab mir im Winter dann ein EMTB zugelegt und bin einmal eine Rennstrecke abgefahren und muss sagen das die Aufstiege natürlich einfachen waren , aber das die Abfahrten auch so gut gingen wir mit meinem analogen Banshee hätte ich nicht gedacht
Ich werde weiterhin beides fahren , wobei das EMTB zur Zeit mehr genutzt wird
Danke Hardy, für Dein Kommentar! ich finde es ebenfalls super schön, dass wir uns nicht für oder gegen ein eMTB entscheiden müssen, sondern beides Fahren können! Ich merke aber auch deutlich, dass ich sehr sehr oft zum eMTB greife einfach weil ich meine Reichweite dadurch total erhöhe, das ist schon eine tolle Sache! Viel Spaß Dir noch und Liebe Grüße, Jani!
Hi, danke für deinen interessanten Beitrag. Habe mich in meinem Blog auch schon mit dem Thema auseinander gesetzt, siehe: https://huberts-bike-blog.blogspot.it/2017/09/e-mountainbike-wohin-geht-die-reise.html
Habe E-MTB natürlich getestet und finde es extrem spaßig, vor den Umsteigern habe ich keine Angst, diese können biken. Mich graut’s aber – ehrlich gesagt – vor den „neuen Bikern“, die jetzt mit Motorunterstützung glauben, dort wo sie raufkommen, kommen sie auch wieder runter: https://huberts-bike-blog.blogspot.it/2017/05/e-bike-was-ist-dran-am-hype.html
Hi Hubert, vielen vielen Dank für Dein Kommentar und Deine Links! ich habe beide Beiträge gelesen und finde sie super spannend und ich kann Deine Ansichten und Einschätzungen nur vollstens Teilen! ich bin mega gespannt wie die Reise weiter geht und wie die Akzeptanz hoffentlich weiter um sich greifen wird. Auch kann ich bestätigen, dass ich Unterschiede sehe zwischen erfahreneren „Umsteigern“ zu den E-Bike – Neueinsteigern. Ich selber gehe seit nun 5 Jahren auf Womensbikecamps, um die Fahrtechnik weiter zu verbessern – man lernt schließlich nie aus. Genau das kann ich vor allem den Neueinsteigern auch empfehlen für die eigene Sicherheit sollten Kurse belegt werden, bevor man sich ins hochalpine Gelände wagt. Hier sollten auch Leihstationen, Hotels, Guides sensibel aufklären und vor allem Neueinsteiger bei der Routenwahl unterstützen. Wäre schön wir lernen uns mal persönlich kennen, in diesem Sinne Liebe Grüße, Jani!
Was soll man den Kommentaren von Roland noch hinzufügen?
Bin auch 2017 vom MTB auf’s eMTB umgestiegen und muss sagen, dass ich eigentlich bei den Strecken, die ich hier im Odenwald / Pfälzer Wald fahre, gar nicht mehr aufs „Bio-MTB“ zurück möchte 😉
Es sind halt im Uphill ganz andere Trails / Strecken möglich, wenn ich an eine „meine“ Treppe mit 30 Stufen denke, die ich inzwischen ansatzlos hochfahre – einfach nur geil und (für mich zumindest) mit dem Bio-MTB nicht möglich. Leider gibt es noch immer genügend „Verweigerer“, für die ein eMTB nur was für Alte und Schwache / Kranke ist und nichts mit Sport zu tun hat; leider kommen noch zu häufig Kommentare wie „was – noch nicht mal 50 und schon eine eBike – zu faul zum treten“. Oder wie beim neuen Canyon On „eine Schande für einen Hersteller von Sportgeräten“.
Da möchte ich jeden auf mein TurboLevo setzen – in meiner ECO Einstellung und dann nach 300hm den Puls messen 🙂
Grüße Klaus
P.S. schade dass es das Kenevo im Sommer noch nicht gab, sonst würde ich statt Levo das Kenevo fahren 😉
Hi Klaus, vielen vielen Dank auch für Dein Kommentar! und wow ein bisle bin ich auf Deinen Wohnort neidisch mit dem eMTB im Pfälzer Wald das ist sicher eine ganz ganz feine Sache! Bisher waren wir nur in Neustadt an der Neustraße eine Runde unterwegs aber ich kenne einige Strecken noch mit dem MTB! Man kann ja schier endlos Touren bei Euch auf feinsten Trails so dass ich mir sehr gut vorstellen kann, dass Du voll auf Deine Kosten kommst! das mit dem Puls kann ebenfalls nur bestätigen 😉 das Kenevo muss wirklich allererste Sahne sein und das glaub ich Dir gleich, dass Du das noch lieber genommen hättest als das Levo 😉 dann Wünsche ich Dir noch ganz arg schöne Touren und vielleicht sieht man sich ja mal! GLG Jani
Dickes Lob an Roland und Dich! Ich finde deine Texte und die allgemeine Berichterstattung einfach ehrlich und gut – ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es eMTB-Gegner gibt. Ich sehe auf Trails und in den Biergärten stets strahlende Gesichter von allen, da motzt keiner!
Ich bin sehr gespannt, wie lange Rolands Antriebskomponenten zuverlässig funktionieren – der Brose Motor ist ja in meinen Augen unzerstörbar.
Euch beiden allzeit gute Fahrt!
Alex
Hi Alex,
vielen vielen Dank für Deine lieben Worte und Dein Feedback. Ich habe mich sehr darüber gefreut und muss Dir auch sagen, seit einer ganzen Weile beobachte ich auch, dass die Neugierde meistens überwiegt, über die bisher vorhandenen Vorurteile. Und trotzdem wurde mein Bericht z.B. in einer Mountainbike-Gruppe auf Facebook völlig verrissen und die Kommentare waren teilweise immer noch absolut verurteilend. Man sieht also es gibt sie leider doch noch und ich wünsche mir einfach, dass es mehr Toleranz untereinander gibt und wir alle gemeinsam mit strahlenden Gesichtern auf ein leckeres Bier einkehren – völlig Wurscht auf was für einem Bike wir sitzen 😉 Ich bin ebenfalls gespannt auf Rolands Erfahrungen und wenn er auch mag, werden wir sicher in ein paar Monaten nochmal berichten 😉 Viele lieben Grüße zurück, GLG Jani
Hi zusammen,
ich selbst bin noch kein eMTBler, denke aber dass es auch mir durchaus sehr viel Spaß machen
würde und ich gönne es jedem der damit Spaß hat. Daran soll kein Zweifel aufkommen.
Ich frage mich allerdings, wo die Reise hingeht. Ich bike nun schon über 10Jahre und stelle fest, dass eine „normale“ Tour für viele nicht mehr zufriedenstellend ist getreu dem Motto je mehr Trailanteil desto besser.
Ich sehe 2 kritische Themen auf die gesamte MTB Szene aufgrund des eMTB booms zukommen. Diese möchte ich einfach mal in Raum werfen, um zu sehen wie Ihr darüber denkt.
1. Ich finde es gefährlich mit dem bike Trails bergauf zu fahren. Hier rechnet niemand mit Gegenverkehr. Leider wird dies durch das eMTB unterstützt. Ich möchte hier auch nicht einen eMTBler mit einem Wanderer wie Roland es beschreibt gleichsetzen. Die Folge werden weitere Unfälle sein, die den Gesetzgeber aufruft zum Schutze aller Regeln und Gesetze aufzustellen.
2. Aufgrund des eMTB werden Trails öfter frequentiert durch erfahrene und unerfahrene biker was wiederum die Belastung und Zerstörung der Trails sowie die Unfallgefahr deutlich erhöht.
Ob wir alle hier im Rausch von immer weiter und immer mehr die Argumente liefern um
Trailsperrungen zu fördern?
Hi Ingo,
vielen vielen Dank auch für deine nachdenklichen und kritischen Worte. Genau diese Sorgen hatte ich ebenfalls bevor ich das erste mal auf einem eMTB gesessen bin. Ich habe mir das genau so vorgestellt und hatte Zweifel und Befürchtungen, ob uns die Ebike Entwicklung eher schaden könnte. Dazu kann ich Dir nur meine Gedanken und Erfahrungen mitteilen weil ich ja auch nicht für alle Ebiker sprechen kann. Ich selber kann für mich aber sagen, dass das „immer höher, immer weiter und immer mehr“ bereits vor dem Ebike-Boom da war und aus meiner Sicht in manchen Gebieten bis ins uferlose getrieben wurde durch z.B. die Erhöhung von Bike-Shuttles und auch Liftanlagen. Ich selber komme ja auch vom Tourenfahren und muss sagen ich fand das ins Shuttle sitzen was sich die letzten Jahre entwickelt hat immer eher grausig- weil es mir erstens immer schlecht wird und zweitens eben total das Tourgefühl auf der Strecke bleibt. Trotzdem habe auch ich jedes Jahr an einem Fahrtechnikcamp teilgenommen und dort wird auch teilweise geshuttelt. Hier geht es dann eben aber darum bergab möglichst viel zu lernen und da macht das ja dann auch Sinn. Ansonsten waren wir in Latsch z.B. froh mit dem Ebike, eben nicht das Shuttle hoch zum Einstieg des Propain Trail benutzen zu müssen, sondern haben das Ebike genommen mit Nino auf dem Streamliner im Schlepptau. Mein Mann Micha kam auf dem normalen MTB hinterher und wir haben oben auf ihn gewartet.
Für mich ist das Ebike oftmals wieder vielmehr eine Rückkehr zum Tourgefühl weil ich eben auch in solchen Gebieten wo viel geshuttelt wird (weil es eben saumäßig steil ist) wieder hoch pedalieren kann. Und klar könnte man sagen, ja warum nimmst du dann nicht das MTB – na ja ich finde es schon super einfach etwas leichter und nicht so müde oben anzukommen. Natürlich ziehe ich auch noch 30kg hinter mir her und das ist einiges mehr als mein halbes Eigengewicht…! Und wer glaubt man fährt mit Ebike einen 25km/h Schnitt bergauf der irrt sich bei stärkeren Steigungen gewaltig. Der Vorteil eines E-Bikes ist, dass ich 20% Rampen eben nicht mehr mit knallrotem 180 Puls fahre, sondern nur mit z.B. 160 Puls wenn ich das will. Ich bin oben dann frischer und konzentrierter, wenn ich auf den Trail wieder bergab einbiege.
Mir wäre es also deutlich lieber die Bikemassen in manchen Regionen würden auch vereinzelt auf Ebikes setzen und lieber wieder hoch pedalieren als so viel zu shutteln. Das Ebike kann also richtig dosiert und richtig eingesetzt ein Mehrwert für jede Region darstellen.
Für mich sind alle Singletrails, die als offizielle Biketrails wie z.B. der Propain und Holy Hanson in Latsch oder die Trails in Freiburg in Richtung unten ausgewiesen sind auch wirklich „Donwhill“ zu befahren. Ich persönlich würde nie auf die Idee kommen solch einen Trail nach oben zu fahren, da dort auch oftmals Wanderer verboten sind und daher einfach niemand mit Gegenverkehr rechnet. Trotzdem kann auch hier jederzeit ein gestürzter Biker auf dem Trail liegen so dass man bremsen können muss – ein angepasstes Tempo ist also normalerweise auf allen Wegen notwendig. Auch ich will jedoch solche Trails ebenfalls möglichst ungestört wieder runter düsen und kann nur zu gut verstehen, wenn hier Mountainbiker verärgert wären, weil ihnen dort jemand entgegen kommt. Das ist für mich persönlich wirklich auch ein no go!
Anders sieht das für mich auf Wegen aus, die im Rahmen der Toleranz und Rücksichtnahme von allen Outdoormenschen gemeinsam benutzt werden. Hier ist jederzeit und immer mit Gegenverkehr zu rechnen – hier muss ich ja immer auf Sicht fahren und das wird auch immer so bleiben. Auf technischen Trails bergauf ist man mit E-bike wirklich oftmals so langsam, da man versucht Passagen zu meistern, die ohne Antrieb kaum fahrbar sind. Da kommen aus meiner Erfahrung keine Geschwindigkeiten zusammen bei denen man nicht ausweichen könnte. Vorausgesetzt der von oben kommende hält sich eben auch an die schon immer da gewesene Rücksichtnahme, die er auch Wanderer entgegen bringen muss.
Seit ich selber meine Erfahrungen gemacht habe, denke ich also anders über das eMTB nach und bin beruhigter. Ich appelliere bei allen an den gesunden Menschenverstand und bin der festen Meinung, dass ein Miteinander problemlos möglich sein wird. Dass es einzelne Chaoten geben wird, das schließe ich niemals aus – aber die haben wir leider in allen Bereichen in der Gesellschaft. Vielleicht könnte es entspannen, wenn zusätzlich zu den einzelnen Downhillstrecken auch einzelne Uphilltrails ausgewiesen werden, um ein zusätzliches Angebot zu schaffen. Ansonsten denke ich aber werden die meisten Ebiker die normale Forststraße nach oben nehmen und ebenfalls gemütlich einkehren, um anschließend gemeinsam mit den Mountainbikern auf den flowigen Trails abzufahren.
Na klar sollten Händler, Fahrtechniktrainer, Verleihshops usw. feinfühlig den E-Bike Neulingen vermitteln, dass man Fahrtechnikkurse besuchen sollte bevor man hochalpin und auf schweren Trails unterwegs ist – aber ganz ehrlich – in nahezu allen Urlaubsregionen habe ich bereits ebenfalls Neulinge auf geliehenen Downhillbikes hoch gondeln sehen und davon wussten auch wenige, wie sie wieder sicher runter kommen.
Es ist also egal auf welchem Bike wir sitzen, ob auf dem Ebike, dem MTB, dem Donwhiller usw. so lange wir den gesunden Menschenverstand, etwas Erfahrung, Rücksichtnahme, Toleranz und Respekt auch für die Natur aufbringen, glaube ich, wird es zu keinen größeren Problemen kommen. Ich freue mich aber wenn Du weiter Deine Gedanken auf meinem Blog mit einbringst! Schlaf gut und Liebe Grüße, Jani
Super Blog.
Ich habe vor fünf Jahren das MTB fahren aufgegebene weil ich frustriert war. Ich war schon immer eher Trail-/Downhill orientiert und der Uphill war nur der Preis den ich zahlen musste um fahren zu können. Leider hatte ich aber neben dem Job keine Motivation mehr die meist weiten Anfahrten zu den Trails in Angriff zu nehmen um dann nach 2 1/2 Stunden genau drei Trails gefahren zu sein. So ist das ganze eingeschlafen. Anfang diesen Jahres hat es mich dann aber wieder eingeholt und ich habe den Händler meines Vertrauens aufgesucht. Nach der ersten Probefahrt habe ich direkt ein 140mm eFully gekauft. Auf der ersten Ausfahrt bin ich dann direkt alle mir bekannten 6 Trails gefahren. Eine wahre Offenbarung. Die letzten Monate habe ich nun damit verbracht via Navi Trails zu suchen um diese zu fahren. Egal ob Up- oder Downhill. Für mich zählen einfach diese Paar Minuten Adrenalin. Das eMTB hat mir ermöglicht die Zeit auf dem Trail zu maximieren. Zusätzlich bietet es mir die Möglichkeit ein und den selben Trail in zum Üben so lange zu fahren bis der Akku leer ist. Wer jetzt denkt das ich nur im Turbo durch den Wald heize liegt aber falsch. Dadurch das ich jetzt immer motiviert bin zu fahren, egal ob ich einen 12 Stunden Arbeitstag hatte oder mal Sonntag gegen einen Kater ankämpfe, hat sich meine Kondition enorm verbessert. Ich fahre meist in den niedrigen Unterstützungen und nur bei sehr steilen Passagen nutze ich die Power zum Klettern. Jetzt hat es mich nochmal richtig gepackt. Grade als wieder Einsteiger fühle ich mich in der Nische eMTB wohl und kann mich super mit dem Sportgerät identifizieren. Übernächste Woche kommt mein eEnduro und dann will ich mal sehen was alles noch so geht. Ich freue mich das ich mit dem eMTB mit Anfang dreißig nochmal eine komplett neue Art des Radfahrers beginnen kann in der ich von meinen damaligen Skills profitiere. Ich bin gespannt wie sich alles entwickelt und werde natürlich weiter den Blog hier verfolgen. Viel Erfolg und Ride on.
Liebe Hannes, vielen vielen Dank für Deine Erfahrungen und Deine netten Worte zu meinem Blog. Ich habe mich riesig darüber gefreut und kann das genau so bestätigen wie Du das beschreibst. Wenn man es richtig betreibt ist es eine völlig neue Nische des Mountainbiken und schon ein etwas anderer Sport. Gerade das reizt mich genauso – als Mama habe auch ich nicht immer viel Zeit und genieße es eben in der selben Zeit doppelt so viel Trailspaß – hoch wie runter zu haben. Das Grinsen geht einem dabei einfach nicht mehr aus dem Gesicht! Ich wünsche Dir ganz viel Spaß mit Deinen eMTBs und bin gespannt wie Deine Erfahrungen werden mit dem eEnduro! Ich würde mich sehr freuen, wenn Du bald mal wieder berichtest unter einem passenden Beitrag, wie Deine Erfahrungen mit dem eEnduro sein werden. Jetzt aber erstmal Guts Nächtle und liebe Grüße, Jani
Ein grosses Bravo zu deinem Blog.
Ich fahre schön über 10 Jahre Mountain Bike. Leider hatte ich aus Beruflichen und Privaten Gründen 2 Jahre keine Zeit mehr für meine geliebtes Hobby. Ich wahr schon immer offen für neues und hatte darum keine Probleme damit auf ein E Mountain Bike umzusteigen. Ich liebe das Uphill fahren genau so wie das Downhill fahren. Mit dem E Mountain Bike haben sich vor allem im Uphill Bereich völlig neue Wehe eröffnet. Ich benutze das Bike auch um zur Arbeit zu gelangen, so bin ich fünf mal die Woche über 2 Stunden an der frischen Luft und kann das Training mit dem Arbeitsweg kombinieren. Vorurteile sind leider allgegenwärtig, das brauchst du doch nicht, ist doch nur für alte Leute, so kann man ja nicht trainieren usw… Ich bin es mittlerweile Leid den Leuten zu erklären dass dem nicht so ist und man auch mit einem E Bike an seine Leistungsgrenze gehen kann und ich damit die Pulsfrequenz optimal für meine Training steuern kann. Ich fahre pro Woche über 400 Kilometer, meine Kondition hat sich merklich verbessert und Gewicht ist auch reduziert, und das wichtigste, es macht soooo viel Spass in der Natur und an der frischen Luft zu sein. Ich schmunzle dann immer und sage nur, probiert es doch mal aus bevor ihr Urteilt. Ich werde Deinen Blog auf jeden Fall weiterverfolgen und wünsche Dir und Deiner Familie nur das Beste. Ride on and rock the hills.
Hi Mario, vielen vielen Dank für Deine Geschichte. Ich freue mich über jeden mehr, der uns auf unserem Weg begleitet und besser als Du hätte ich es nicht zusammen fassen können! Unfassbar wieviel Zeit Du auf dem Bike verbringst – das habe ich bisher leider noch nicht geschafft aber ich muss doch auch mal sehen, ob ich mein Ebike mehr auch als Alltagsrad nutzen könnte. Ist schon super, wenn man das Auto stehen lassen kann. Bisher sind wir morgens meistens zu spät dran ? ich sehe es aber wie Du es ist ein perfektes Trainingsgerät und eine völlig neue sportliche Unterkategorie des Mountainbiken. Vor allem technische Uphills machen mir ebenfalls mega viel Spaß! Ich hoffe wir lesen uns bald mal wieder und wünsche Dir bis dahin ein super schönes Wochenende. Happy Trails und viele Grüße, Jani
Hab mal eine Frage an die MTB Profis 😉
Ich selber fahre in der Woche täglich ca 25 km und am Wochenende ca. 50-100km Fahrrad aber im Moment nur auf einem Corssbike oder Cyclocrossrad (je nach Wetter) und meistens normale Wege bzw. Waldwege, keine Trails oder ähnliches. Ich habe mir überlegt auch mal ein MTB zuzulegen. Bin allerdings in diesem Bereich total unerfahren. Macht es Sinn sich direkt ein e-MTB zu holen oder sollte man sich erst mit einem (Bio) MTB ein Grundpraxis aneignen? Wobei ich vermute, dass das Fahren mit einem e-MTB bestimmt anders ist als mit einem MTB oder?
Hallo Chris,
schön, dass Du den Weg auf meinen Blog gefunden hast. Also ich würde sagen, dass Du Dir natürlich auch direkt ein eMTB zulegen könntest wenn Du das denn gerne möchtest. Egal ob mit einem MTB oder mit einem eMTB finde ich es immer super, wenn man relativ am Anfang auch einen Fahrtechnikkurs bucht. Das gibt es inzwischen auch speziell für e-Mountainbiken. Viele grundlegenden Dinge sind bei dem MTB und dem eMTB gleich, so dass Du auch einen MTB Kurs besuchen könntest, falls es in Deiner Nähe keinen eBike Kurs gibt. Wirklich anders wird es nur, wenn Du auch lernen möchtest bergauf Singletrails zu fahren. Hier muss man das Zusammenspiel zwischen Antrieb, Körperposition, Gangschaltung und Gewichtsverlagerung gut beherrschen und das ist dann wirklich anders als beim MTB. Das Wichtigste beim (e-) Mountainbiken ist, dass man das Bremsen gut beherrscht und da sehe ich bei Dir wenig Probleme, da Du ja bereits viel auf dem Cyclocrossrad unterwegs bist. Ich würde Dir empfehlen einfach mal ein MTB und dann auch ein eMTB auszuleihen und zu schauen, was Dir besser gefällt. Mit einem eMTB fahre ich einfach auch bergauf schneller, so dass sich meine Reichweite und der Trailspaß dadurch fast verdoppelt. Ich würde es tatsächlich einfach ausprobieren was Dir besser gefällt. Wenn Du Fragen hast kannst Dich gerne nochmal melden und ansonsten wünsche ich Dir ganz viel Spaß beim Radeln. Ganz liebe Grüße Jani
Hallo zusammen
Ich habe den Blog und die Kommentare mit wachsendem Interesse gelesen, auch wenn die Geschichte hier schon im Schnitt 3 Jahre zurück liegt. Ich stehe nun nach etwa 6 Jahren Erfahrungen mit verschiedenen E-MTB (aktuell Turbo Levo, davor Lapierre E-Zesty, Focus Jam2, Haibike AllMtn) vor der Entscheidung ob ich mir nicht doch wieder ein aktuelles Bio Touren Fully zulege. Ich habe mir vor einiger Zeit wieder ein Gravel Bike gekauft und genieße es immer wieder, auch den Scharm der Langsamkeit. Dabei sind auch lange Touren mit vielen Höhenmeter mit der passenden Einstellung immer wieder toll. So war ich u.a. am Stilfserjoch, Karerpass, Nigerjoch. Natürlich strengt es in meinem Alter (Rentner) schon sehr an, dennoch macht es Spaß und bringt tiefe Befriedigung. Mit den E-MTBs habe ich natürlich v.a. bergauf probiert was ohne Motor kaum / nicht möglich gewesen wäre. Schon krass was da so alles möglich wird. Und oben angekommen hat man in der Regel locker die nötige Kondition für einen knackigen Trail bergab. Da gehen im Vintschgau auch schon mal 2-3 am Stück. Aber irgendwie fühlt es sich fast wie „Konsumieren“ an. Ich bin schon sehr viele Jahre mit MTB unterwegs ( auch schon bei einer MTB Rennserie „Briko Top Six“ eine Saison mitgefahren). Rückblickend muss ich feststellen dass mit dir BioMTB Touren deutlicher in Erinnerung geblieben sind. Darum werde ich in Kürze wohl auch wieder auf das BioMTB steigen, mich die Almstrassen/Wege hochschinden um dann zufrieden Brotzeit zu machen und halt nur 1 Trail zurück zu genießen. Im Bewusstsein mit alles „ehrlich“ erarbeitet zu haben. Das mag nun etwas pathetisch und wie von gestern klingen doch ich glaube ich liege mit meinen vorherigen Erfahrungen vllt gar nicht so falsch. Und nachdem die E-MTBler ja die schwierigen Uphills nehmen bleiben mir die einfachen Forstwege zum gemütlichen Hochstrampeln. Ob ich deswegen dann mein ggw Turbo Levo verkaufe weiß ich noch nicht. Aus den Vergleichen wird sich ergeben ob es bei einer Koexistenz bleibt. Ich bin schon gespannt ob es ähnliche Erfahrungen gibt.
Keep in Ridin‘
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht. Auch eine tolle Sichtweise und sehr gut verständlich dass du Dich entschieden hast wieder back to the roots zu gehen und mit dem normalen MTB die Berge zu erklimmen. Ich habe festgestellt, dass das eMTB vor allem mir als Mama mit wenig freien Zeitfenstern ein unglaublichen Mehrwert bietet, weil ich einfach weiter komme und fürs Auge so auch in kurzer Zeit sehr viel mehr erlebe. Wer weiß wie es sein wird, wenn Nino mal aus dem Haus ist und wir wieder den ganzen Tag auf dem BIke verbringen können, ob wir dann auch wieder sagen – jetzt nehmen wir uns die Zeit wieder und steigen auch aufs MTB, das ja auch noch zu Hause im Keller wartet. Ich hoffe stark, dass es immer diese Auswahlmöglichkeit geben wird, so dass jeder dem nachgehen kann was ihn in der derzeitigen Lebensphase glücklich macht. Ich wünsche Dir auf alle Fälle weiterhin unfassbar viel Spaß und schick Dir liebe Grüße, Jani