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Deutsche Ebike Meisterschaft

Deutsche Ebike Meisterschaft – Rückblick und die Zukunft des E-Mountainbikesport

Deutsche Ebike Meisterschaft – Rückblick

Vor gerade mal 2,5 Wochen habe ich mein Liv Intrigue E+ 1 Pro eMTB Testbike bekommen und weil ich es ja immer irgendwie verrückt mag (normal kann ja jeder 😉 ) habe ich es am 04.08.2018 gleich im richtigen Renneinsatz bei der deutschen E-Bike Meisterschaft in Wipperfürth ausgiebig getestet. Ich hatte schon ziemlich Bammel mich mit einem unbekannten Rad in so kurzer Zeit in einen Wettkampf zu begeben, der zum ersten Mal stattfindet und man daher auch absolut nicht einschätzen kann, was auf einen zu kommt. Vor allem wusste ich ja, dass an dem Wochenende in Wipperfürth auch die Enduro 1 stattfindet und sicher auch die ein oder andere Stage davon gefahren werden wird.

Von der Ausschreibung her war ich zumindest im Vorfeld bezüglich der Streckendaten absolut entspannt:

Ausschreibung / Strecke:

Logo: DH E-Bike

E-Bike DM Wipperfürth 2018 – Quelle= Auszug aus den offiziellen kompaktenTeilnehmerinfos:

Anzahl Stages: 8

Profil: ca. 24 km / ca. 600 hm

Training:

Im Training kannst Du ausgewählte Stages der KENDA Enduro One Serie fahren. Es können die drei Trainingsstages der KENDA Enduro One gefahren werden. Diese Stages sind so oder ähnlich auch bei der E-Bike DM zu fahren. – E1 Stage 1,5 und 8

Die anderen Streckenteile dürfen weder zu Fuß noch mit dem Bike besichtigt werden.

Allgemein:

Das Rennen (Training und Hauptrennen) ist mit einem Bike zu fahren. Ein Fahrzeugwechsel ist nicht zulässig.

Es dürfen ausschließlich Pedelecs mit einer max. Motorleistung von 250 Watt genutzt werden. Der Motor muss fest im Bike eingebaut sein und darf das Bike auf max. 25 km/h beschleunigen. Die Kraft des Motors ergibt sich nur als Tretunterstützung und darf sie nicht ersetzen. Nur Standard- Akkus des Pedelecs sind erlaubt. Der Akku darf während des Rennens nicht getauscht oder geladen werden. (…)

25km und ca. 600 HM, da würde mein Akku ja fast zweimal in der höchsten Unterstützungsstufe reichen. War im Januar in der Ausschreibung noch die Rede von Akku-Management stellte ich mir die Frage – wer bei nur 25km und 600 HM überhaupt Akku-Management betreiben müsste?

Na ja – beruhigend war also im Vorfeld zu wissen, dass ich wenigstens kein Akku sparen müsste. Beunruhigender fand ich die Tatsache, dass der Downhill auf Stages der Enduro 1 stattfinden sollte. Da ich selber bisher nur Marathons, Etappenrennen und 24h Rennen gefahren bin aber noch nie ein Enduro Rennen, hatte ich größten Respekt vor den meistens eher technischen Downhills.

Ich sehe mich zwar als technisch versiert an, jedoch nicht als die beste Fahrerin. Trotzdem fand ich es spannend zu sehen, wo ich im eMountainbike Sport stehe und schon früher habe ich es bei Marathons so gehandhabt: „dabei sein ist alles und ich gebe einfach so viel ich kann. Und wenn ich letzter werde, habe ich wenigstens Spaß gehabt und bin um eine Erfahrung reicher – gewinnen tue ich also so oder so“ 😉

Unterkunft und warum (E-) Biken verbindet

Da ich recht spät dran war mit der Zimmerbuchung, war im ganzen Umkreis des Veranstaltungsgeländes nichts mehr zu bekommen. Um so schöner ist, dass der Bikesport anscheinend über jede Konkurrenz hin verbindet. Ich fragte also Martina, die für die Haibike Enduro Crew startet und die ich flüchtig über Facebook kannte, wo sie denn untergebracht sind, um zu sehen, ob ich mich dort noch anschließen könnte. Leider war auch das Hotel Landgasthaus Tönnes ausgebucht. Doch der äußerst nette Wirt meinte: „also es gibt sonst höchstens noch die Möglichkeit ein Zelt in den Garten zu stellen oder eine Matratze auf den Boden in eines der Einzelzimmer zu legen, wenn da jemand ja dazu sagt.“

Enttäuscht buchte ich mir also über Booking ein Einzelzimmer in einer Privatunterkunft etwa 20km entfernt und als Martina nach fragte, ob ich bei ihnen im Hotel nun untergekommen bin, verneinte ich und sagte ihr, was der Wirt gesagt hatte, aber ich das niemand zumuten will. Martina meinte jedoch sofort: „hey klar pennst Du bei mir im Zimmer auf ner Matratze – wir sind doch Bikerinnen ?!!!“

Wow, kann man das wirklich jemand zumuten, den man gar nicht kennt? Wenn schon mein Start verrückt sein sollte, warum denn dann nicht auch meine Unterbringung? Sozusagen hatte ich also nicht nur ein „Blind Date“ mit einem völlig neuen Rennkonzept und meinem völlig neuen Test-eMTB, sondern auch mit einer neuen Weggefährtin, der ich noch nie im realen Leben begegnet bin.  Trotzdem hatte ich gleich das Gefühl, dass uns über das Internet hinweg ein Sport, die gleichen Interessen und die Tatsache, dass auch Martina 2 bike-begeisterte Jungs hat verbindet! Rock`n Roll Bikemums sozusagen 🙂

Wer nicht wagt der nicht gewinnt – und alles ist besser als alleine in einem Privatzimmer zu sitzen – also gesagt getan und das Privatzimmer wieder storniert. Das erste Mal live haben wir uns also Freitagabend gesehen und waren sofort auf einer Wellenlänge! Auch mit den super netten und hilfsbereiten Teamkollegen (Tom, Micha, Chris, Flo) von Martina sollte es ein spaßiges Wochenende werden. Danke nochmal dafür,  ihr wart echt alle super! Ziemlich spät sind wir abends ins Bett gefallen und hatten einen sehr lustigen ersten Abend.

Samstag früh hieß es nach dem Frühstück nochmal das Bike checken und gegen 10 Uhr mal zum Veranstaltungsgelände zu pedalieren. Akkreditiert hatte ich mich bereits Freitagabend, so dass ich nur noch die Startnummer am Bike befestigen musste. Gemeinsam rollten wir alle gegen 11 Uhr los, um die 3 freigegeben Stages zu trainieren. Gleich am Anfang stellte ich fest, dass mir die Strecke – Zick Zack – quer durch den Wald absolut nicht liegt, auch wenn sie technisch nicht schwer zum Fahren war. Ich tat mir schwer damit weit genug voraus zu schauen, um zu sehen wo ich zwischen dem Flatterband hindurch weiter fahren muss. Auch sind winkelige Kurven auf staubtrockenem Waldboden nicht meine Stärke. Gar nicht so einfach auf so einer Enduro Strecke die Übersicht zu behalten und dabei nicht den Speed zu verlieren. Klar im Vorteil waren da die Fahrer, die in Wipperfürth Wiederholungstäter waren und sich etwas an die Strecke erinnern konnten.

Auch war ich überrascht wie kurz die Stages sind, in welchen die Zeit genommen wird. Auf der Transferstrecke zwischen den Stages konnte auch im Rennen so langsam gefahren werden wie man wollte. Natürlich gaben wir im Training ordentlich Gas bei über 33 C waren wir froh möglichst schnell wieder im Wald zu sein. Bis etwa 12:30 Uhr war ich auf der Trainingsstrecke und Gott froh mich bei der Hitze gegen einen Integralhelm, aber wegen des brutalen Staubs für „Goggles“, entschieden zu haben.

Auf dem Gelände angekommen begrüßte mich dann auch schon freudig Guenni, ebenfalls eine tolle Internetbekanntschaft und Blogleser, der in der Nähe wohnte und mich spontan den ganzen Tag rührend „supportet“ und Fotos geschossen hat! Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle – das war echt absolut grandios!!!

Ein Blick auf die Uhr zeigte, ich musste weiter Gas geben, um nochmal kurz ins Hotel zu fahren und meinen Akku zu wechseln. Dort angekommen merkte ich, dass es mit einem richtigen Mittagessen jetzt schon viel zu knapp wird und hoffte ein großer Riegel würde mir über die 25km und 600HM ausreichen.

Rennablauf:

Ab 13:30 Uhr ging es im Startbereich bereits los und bei allen eMTBs wurden die Akkus mit einem Band abgeklebt, was zerreißt, sollte man versuche den Akku zu wechseln. Ganz verstanden habe ich das bei der Strecke wirklich nicht – wie gesagt 25km und 600HM sollte jeder locker schaffen. Klar wenn man viel trainiert und keinen Wechselakku hat, dann wäre es eventuell etwas knapp geworden, da wir morgens bereits 25km und 600HM abgespult hatten.

Die letzte Fahrerbesprechung vor dem Start fand anschließend um 13.45 Uhr statt, bevor wir mit etwas Verzögerung gegen 14:30 Uhr zum Start der deutschen Ebike Meisterschaft rollten. Jeder Fahrer wurde einzeln am Start aufgerufen und startete mit etwa 30 Sekunden Verzögerung.

Und da war sie wieder die Aufregung, die Spannung, das pochende Herz  – Gefühle, die ich das letzte Mal bei meinem Start des Etappenrennen Craft Bike Transalp 2012 gefühlt hatte. Schon toll wieder im Wettkampfgeschehen zu sein.

Und los ging es zur ersten Stage die direkt unterhalb des Veranstaltungsgeländes startete. Hier hieß es noch kurz anstehen bis wir auch hier im 30 Sekunden Abstand auf die Stage durften. Ich kam zumindest besser durch die Kurven als im Training, jedoch war das absolut nicht meine Lieblingsstage – unrhytmisch zirkelte ich durch Kurven und war nicht ganz mit mir zufrieden. Es folgten aber auch noch recht schöne Stages – alle technisch nicht zu anspruchsvoll – durch wurzelige staubtrockene Wäldchen. Am schönsten fand ich eine Stage, die mal etwas weniger kurvig dafür mit einem mini Hüpfer und geradeaus Strecken war, wo man auch mal ordentlich Gas geben konnte.

Relativ entspannt liefen die Transferabschnitte zwischen den Stages ab (hier hatte ich meistens nur so um die 155 Puls)! In der Gruppe pedalierten wir fachsimpelnd von Stage 1 bis zu Stage 8. Auch Marion begleitete uns immer wieder, auch wir hatten uns im Vorfeld über Facebook kennen gelernt.

Zwischendrin gab es auf den Stages auch die ein oder andere Panne weil z.B. das Flatterband auf dem Boden lag und man doch einiges an Zeit verlor um zu sehen, wo es denn nun weiter geht. Hier besserte der Veranstalter meistens schnell aus – trotzdem war das natürlich ärgerlich. Gut wäre es außerdem gewesen auch mal Streckenposten entlang der Stage zu sehen und nicht nur am Anfang und am Ende. Ich hatte auch Probleme mit dem weißen Flatterband – ich fand es hebte sich optisch viel zu wenig ab, so dass ich erst gegen Ende etwas Routine bekam mich im Blindflug zurecht zu finden.

Gefreut hat es mich, dass man sich untereinander ausgeholfen hat und das Klima absolut freundschaftlich zwischen allen Fahrern war. Mir wurden fröhlich Tipps von Micha gegeben  und erklärt auf was ich achten soll und wie ich besser um die Kurven komme  und ich konnte im Gegenzug Flo mit einer Batterie für die absenkbare Sattelstütze aushelfen! Schön, wenn so ein Miteinander auch im Wettkampf möglich ist.

Unterwegs wurde dann auch eine „Doping-Kontolle“ durchgeführt, indem plötzlich und überraschend die eMTBs die Straße hoch gejagt wurden, um zu sehen, wann die Unterstützung ausschaltet. Tatsächlich mussten zwei Fahrer disqualifiziert werden, da bei einem Bike gar keine Abriegelung festgestellt wurde und das andere erst bei 35km/h abriegelte. Leute was ist da los – ehrlich? erstens ist Tuning absolut daneben und dann auch noch im Wettkampf – wie frech ist das denn?! Bei uns ging natürlich alles gut und es war deutlich zu sehen, dass manche Bikes bei 24 km/h und manche erst bei 28 km/h abriegeln – auch hier sind natürlich große Geschwindigkeitsdifferenzen gesetzlich zugelassen und können den ein oder anderen Unterschied ausmachen.

Wir waren auch aufgrund der kurzen Wartezeiten vor den Stages doch länger unterwegs als ich gedacht hatte. Und von der Strecke her war es was völlig anderes was ich erwartet hatte.

Nahezu nur 2 Stages gingen richtig nach oben, was mir für eine deutsche Ebike Meisterschaft viel zu wenig ist. Vor allem gingen sie nicht knifflig anspruchsvoll und technisch nach oben, sondern einfach recht lange und mit sehr viel Speed, so dass sehr schnell die Lunge brannte. Vor allem die letzte Stage hoch ins Ziel forderte nochmal alle Kräfte und im Ziel kam ich mit 195 Puls ziemlich ausgehungert und kaputt an.

Ergebnis und Siegerehrung

Im Ziel angekommen war es sehr schade, dass weder Stadionsprecher noch sonst jemand wirklich Notiz nahm vom Eintreffen der Sportler. Mein eigenes Empfangskomitte war Guenni und der erzählte mir freudig ich stehe auf Platz 1 🙂 irritiert machte ich mich also auf den Weg zum Veranstaltertruck, wo die Stageauswertung über einen Bildschirm flimmerte, um zu sehen, dass alle anderen Damen noch mit unvollständigen Stagezeiten gelistet waren. Das hatte auch nicht sein können, immerhin waren 2 erfahrene Downhillfahrerinnen dabei und auch Martina als erfahrene Endurofahrerin – wusste ich  – wird vor mir sein. Und so war es dann auch, ich rutschte von Platz 1 auf Platz 2, dann auf Platz 3 und landetet letztendlich auf dem 4. Platz (mit etwa 1:30 min Rückstand auf den 3. Platz. Glücklich und zufrieden aber vor allem auch sturzfrei landete ich also direkt hinter den erfahrenen rennerprobten Frauen auf dem 4. Platz. Das war mehr als ich mir am Anfang zugetraut hatte. Am meisten freute ich mich aber für Martina und ihren 2. Platz, da sie in der letzten Saison mit fiesen Verletzungen zu tun hatte und sich nun erfolgreich zurück gekämpft hatte. Gebührend wurde natürlich gefeiert und ich drücke Ihr weiterhin alle Daumen!

Mein Fazit und wie ich mir die Zukunft des E-Mountainbikesport wünsche..

Die Veranstaltung in Wipperfürth war eine tolle Veranstaltung mit total nettem und bemühten Organisatorenteam. Bereits im Januar, als ich über die Veranstaltung berichtet habe: Deutsche Ebike Meisterschaft wird zum ersten Mal 2018 ausgetragen, war ich vor allem gespannt, wie sich der E-Mountainbikesport künftig positionieren und ausrichten wird. Ich freute mich also, dass ein Veranstalter das große Potential von E-Mountainbikes auch im sportlichen Bereich gesehen und die Ausschreibung veröffentlicht hat.

Schon im Dezember habe ich außerdem zahlreiche Interviews aus der Branche zum Thema: E-Mountainbiken ist veröffentlicht. Damals war mir bereits bewusst wie unterschiedlich die Vorstellungen über die künftige Nutzung von e-Mountainbikes sein können. Aus meiner Sicht hat das E-Mountainbiken absolut das Potential eine völlig neue Kategorie des Mountainbike Sports zu sein. Dementsprechend waren meine Erwartungen an die deutsche Ebike Meisterschaft hoch.

Die Gedanken sind frei – und meine Gedanken nach dem Rennen waren – das war jetzt für mich keine deutsche Ebike Meisterschaft wie ich sie mir vorgestellt habe. Angefangen beim unglücklich gewählten Name – den ich unbedingt in deutsche E-Mountainbike Meisterschaft umbenennen würde finde ich, dass es eher ein leichtes E-Enduro Rennen war. Und das ist etwas was ich absolut nicht erwartet habe.

Ich hatte gehofft, dass sich die Veranstalter eher an dem erfolgreichen Konzept der Bosch eMTB Challenge orientieren. Bei der Bosch Challenge muss eine Strecke nach Karte gefahren werden und immer wieder Checkpoints angefahren werden. Bis man zu den Stages kommt auf denen die Zeit gewertet wird und wo es „no feet Zonen“ gibt. In dem Bereich wird für jedes Fußabsetzen eine Strafzeit gegeben. Ich fand das Konzept von Anfang an genial und passend, um die Fahrtechnik im Uphill aber auch Downhill mit dem eMTB zu messen.

Daher trainierte ich die letzten Wochen auch fleißig richtig knifflige Uphilltrails, die ich mit dem normalen MTB gar nicht hoch komme. Bei einem Trail kam ich am Anfang 5 Stellen nicht ohne Fuß absetzen nach oben, schaffte es aber mich nach und nach zu verbessern, bis es am Ende nur noch 1 Stelle war, die ich einfach nicht überwinden konnte. Gerade das ist es doch was ein eMTB sportlich gesehen so faszinierend macht. Plötzlich eröffnen sich neue Wege, wo ich bergauf in Flow verfallen kann. Indem ich das anwenden muss, was mir auch bergab immer schon richtig viel Spaß gemacht hat, nämlich technische Singletrails anhand von Blickführung, Linienwahl und Fahrtechnik spielerisch hinunter zu düsen und das habe ich jetzt nicht nur bergab sondern auch bergauf! Natürlich bergauf in viel langsameren Tempo,  jedoch viel anstrengender und kombiniert mit der perfekten Wahl der Unterstützungsstufe sowie der richtigen Gangwahl.  Und oben stellt sich das gleiche Glücksgefühl ein, eine Passage geschafft zu haben ohne den Fuß abzusetzen, wie ich es bisher von schwierigen Downhillstages kenne. Natürlich geht das nur auf Wegen die kaum Begegnungsverkehr haben und außerhalb von Stoßzeiten. Gegenseitige Rücksichtnahme ist hier natürlich absolute Voraussetzung.

Genau so eine Herausforderung habe ich von der deutsche Ebike Meisterschaft erwartet. Rückblickend kann ich sagen war die deutsche Ebike Meisterschaft eher ein leichtes Enduro Rennen. Schön für Einsteiger um Enduroluft zu schnuppern, hatte aber wenig damit zu tun, wie ich mir eine deutsche E-Mountainbike Meisterschaft vorstelle.

Vielleicht liegt es auch daran, dass man weiter unterteilen müsste. Bereits jetzt fahren einige Biker die Enduro 1 mit dem Ebike mit – auf meine Frage weshalb – da es ja kaum wegen der spannenden Uphills sein könnte – antwortete man mir – vor allem da die Transferstrecken dadurch erleichtert würden. Das ist natürlich ein völlig anderer Ansatz. Vielleicht sollte es also neben dem E-Mountainibke auch eine E-Enduro oder ein E-Marathon oder was auch immer geben?

Aber auch in einer E-Enduro Serie sollten aus meiner Sicht auch Anstiege vorhanden sein, um das Ebike nicht zum alleinigen „Shuttle“ Fahrzeug auf der Transferstrecke zwischen den Stages zu diskreditieren.

Vom organisatorischen her muss ich sagen finde ich die 60 € Startgeld doch recht teuer, wenn man bedenkt, dass es weder ein Startpaket, noch ein Trikot, noch Verpflegung im Start- und Zielbereich sowie keinerlei Verpflegungsstationen auf der Strecke gab. Da bin ich dann doch von Marathons ziemlich verwöhnt!

Sollte es also eine zweite Auflage geben in Wipperfürth, würde ich sehr sehr sehr viel technischere Anstiege über Wurzeln, Absätze, Treppen usw. einbauen und hoffe außerdem auf weitere Verbesserungen in diesem Bereich:

  • Bei einem Startgeld von 60 € sollte schon eine Verpflegung im Ziel-/Startbereich sowie auf der Strecke mit inbegriffen sein.
  • Die Zuschauer im Veranstaltungsbereich sollten auch anhand von Durchsagen mitbekommen wer derzeit führt und wer momentan über die Ziellinie fährt bzw. was gerade eigentlich auf der Strecke draußen so los ist. Außerdem fehlten einigen Zuschauern absolut Streckenpläne, die sie hätten einpacken können, um Freunde bei den Stages anfeuern zu können.
  • Die Strecke sollte ruhig verlängert werden, um auch das Thema Akku-Management überhaupt aufzuwerfen.

Ich selber würde mir – wie bereits mehrfach erwähnt – eine deutsche Meisterschaft im E-Mountainbikesport eher im Bereich des Konzepts der Bosch eMTB Challenge und auch eher in den Bergen wünschen. Vielleicht weniger, dass man die Strecke anhand einer Karte suchen muss, jedoch finde ich richtig heftige und anspruchsvolle Anstiege mit „no feet Zonen“, kombiniert mit anspruchsvollen Donwhills, sind genau das was die Faszination eMTB ausmacht. Auch hinsichtlich der Streckenlänge wären ca. 40km und 1000HM spannend, um auch wirklich Akku-Management betreiben zu müssen. Hier bräuchte ich auch keinen Integralhelm, der mich in richtig anspruchsvollen Uphillstages nur stören wurde, bin aber gerne mit Ellenbogen-, Knie- und Rückenprotektoren unterwegs.

Deutsche Ebike Meisterschaft

Und das hier ist war also meine Renngefährtin Liv Intrigue E+ – mein Test eMTB hat mich einfach grandios über alle Stages getragen und ich bin mit Begeisterung und sehr sicher über die Strecke gedüst. Es passt mir von der Geometrie und dem Fahrwerk sehr viel besser als mein Mondraker eCrafty und auch mit dem Yamaha Antrieb kam ich bisher bestens klar. Ich freue mich also auf die kommenden Wochen wenn ich es endlich mal in den Bergen testen kann.

Wie ist es Euch ergangen bei der deutschen Ebike Meisterschaft falls Ihr mitgefahren seid? und wie wünscht Ihr Euch, dass sich der eMTB Sport positionieren soll?

Über fröhliches Mitdiskutieren würde ich mich wie immer riesig freuen und auch, wenn Ihr mir auf meinen Social Media Kanälen folgt. Liebe Grüße an Euch, Jani!

Hinweis zur Enduro 1:

Jeder der eMTB als Sport versteht, möchte sicher auch im Enduro Bereich die Möglichkeiten auch im Uphill dem Flow zu verfallen – also in jedem Fall sollte aus meiner Sicht vor allem diese Uphills in der Zeitwertung integriert werden. Dass es keine separate Damenwertung gibt- das muss ich echt mal ankreiden – Hallo? wo gibts denn sowas? Frauen haben wissenschaftlich erwiesen 15-20% weniger Muskelmasse als Männer und sollten daher immer separat gewertet werden – so wird es sicher auch in Zukunft kaum Starterinnen geben,  wenn diese im Vorfeld wissen, sie landen eh auf den hinteren Plätzen der Männerwertung

Wer nochmal nachlesen mag um was es bei der deutschen E-Bike Meisterschaft geht, kann das hier tun: Deutsche e-Bike Meisterschaft wird zum ersten Mal 2018 ausgetragen.

i *Werbung – da Verlinkung von anderen Seiten sowie Nennung von Markennamen

Bei Liv Germany möchte ich mich nochmals herzlich bedanken, dass Ihr mir das Testrad zur Verfügung gestellt habt. Natürlich hat dies keinerlei Einfluss auf meine journalistische Freiheit. Meine journalistische Freiheit bleibt von jedweder Art der Kooperation, Unterstützung, Einladung usw. unberührt, weshalb ich sowohl positive als auch negative Aspekte aufzeige. Auch lasse ich mir im Vorfeld keinerlei Vorgaben machen, ob und wie ich berichte. Aus diesem Grund bin ich Mitglied im Wriders`Club und halte mich an den vorgegebenen Blogger Kodex.

2 Gedanken zu “Deutsche Ebike Meisterschaft – Rückblick und die Zukunft des E-Mountainbikesport

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