Ein Mountainbike Leuchtturmprojekt in der Region Stuttgart?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Ein Mountainbike Leuchtturmprojekt in der Region Stuttgart?
- 2 Auftaktgespräch direkt am Trail mit unterschiedlichen Interessengruppen
- 3 Genehmigte Trails in Baden-Württemberg – ein Segen oder ein Fluch?
- 4 Der Pressetermin und seine Redner
- 5 Die Auftaktveranstaltung macht Hoffnung auf einen Lösungsorientierten Prozess
- 6 Wer sind (E) Mountainbiker?
Als mir eine kleine Pressemitteilung – zuerst veröffentlicht in den Schorndorfer Nachrichten und dann abgedruckt in der Backnanger Zeitung – auf allen meinen Kanälen von zahlreichen Lesern und Freunden zugesandt wurde, mit der Aufforderung: „Jani da musst du hin“, war ich mehr als aufgeregt.
Soll das heißen, unser über Jahrzehnte genutztes Wegenetz und das jahrelang gute Verhältnis mit der Forstbehörde im Rems-Murr-Kreis sowie die stillschweigende Duldung auf den vorhandenen Wegen ist in Gefahr? oder kann solch ein Runder Tisch auch eine Chance sein uns (E) Mountainbiker endlich aus der Illegalität heraus zu rücken und ein attraktives Wegenetz zu legalisieren?
Zum ersten Mal war es so, dass von einer Forstbehörde nicht direkt Sperrungen gefordert und diese im Vorfeld massiv umgesetzt wurden, sondern im Gegenteil zu einem offenen Beteiligungsprozess aufgerufen wurde.
Zum ersten Mal war es so, dass wir (E) Mountainbiker auf Augenhöhe uns im Vorfeld beteiligen sollen an einem gemeinsamen zukunftsfähigen Konzept, der uns als Breitensportler genauso berücksichtigt, wie alle anderen Erholungssuchenden, den Naturschutz und den Forst.
Und das machte vor allem eins: Hoffnung!
Landratsamt Rems-Murr-Kreis möchte mit allen Beteiligten in ein offenes Gespräch treten / Einladung zu einem Runden Tisch
Neben dem Fahrrad gewinnt besonders das E-Bike aktuell an viel Zuspruch. Nicht nur auf den schönen Fahrradwegen im Kreis wird geradelt, teilweise werden auch illegale Trails im Wald genutzt. Für Fußgänger und andere Interessengruppen im Wald bedeuten nicht ausgeschilderte Trails eine deutliche Einschränkung. Gleichzeitig steigt durch das Bauen von Schanzen auf den Trails auch die Unfallhäufigkeit.
Das Landratsamt Rems-Murr-Kreis hat deshalb großes Interesse, die unterschiedlichen Waldnutzer zusammenzubringen und über das zukünftige Vorgehen zu sprechen.
Deshalb sind alle Interessengruppen, Einzelpersonen und Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen:
Zu einem Runden Tisch zwecks Mountainbiken in den Wäldern im Rems-Murr-Kreis
am Donnerstag, 16. Juli 2020, um 14 Uhr
in der Eschelhofstraße, Abzweigung Ittenberg,
71570 Oppenweiler.
Von diesem Treffpunkt aus fahren wir dann gemeinsam an den Bereich des Trails am Säglochweg (s. Anfahrtsskizze).
Das Landratsamt Rems-Murr-Kreis möchte einen Diskussionsprozess in Gang bringen, der für mehr Akzeptanz der Waldbesucher untereinander sorgen soll. Am Runden Tisch, sollen sich die unterschiedlichen Interessengruppen auf gemeinsame Lösungen verständigen und ein gesundes Miteinander entstehen. Zu den Interessengruppen gehören staatliche, kommunale und private Waldbesitzer, Mountainbiker, Spaziergänger und interessierte Bürger.
An der Veranstaltung werden Dezernent Gerd Holzwarth, Vertreter vom Kreis-Forstamt, von ForstBW sowie Bürgermeister Bühler teilnehmen.
Wenn Sie sich am Runden Tisch beteiligen möchten, dürfen Sie sich beim Forstamt in Backnang unter Telefonnummer:07191/895-4368 oder forst(@)rems-murr-kreis.de melden.
Quelle: offizielle Presseinformation der Pressestelle des Landratsamts Rems-Murr-Kreis
Auftaktgespräch direkt am Trail mit unterschiedlichen Interessengruppen
Nachdem ich leider verhindert war, hat sich Micha für diesen für uns so wichtigen Termin frei genommen. Schließlich sollte es um einen Trail gehen, der bei uns in der Region schon mehr als 15 Jahre lang befahren wird und an welchem in den letzten „Corona“ Wochen kleinere bauliche Veränderungen durch Teenager vorgenommen wurden.
Bereits vor einiger Zeit hatte ich im Gespräch mit den Kids mahnend gesagt, dass sie unseren geliebten Trail nicht verändern sollen, da er sonst in den Fokus rücke, doch der Drang zu buddeln und die freie Corona Zeit war wohl zu verlockend.
Der Trail wurde zumindest im oberen Teil im Frühjahr 2018 als Holzrückegasse genutzt, um großflächig Bäume aus dem Wald zu ziehen. Völlig geschockt und mit Tränen in den Augen stand ich damals oben, weil kein Wald mehr, sondern eine Lichtung zu sehen und der Pfad verschwunden war. Doch schnell erholte sich die mehrere Meter breite Schneise einigermaßen von dem Eingriff und durch das konstante Befahren der (E-) Mountainbiker entstand wieder genau der kleine Wanderweg – den es hier schon seit Jahrzehnten gab.
Bei uns reifte die Erkenntnis, dass auch eine gemeinsame Nutzung zwischen Forst und Erholungssuchenden genau hier an der Stelle funktionieren könnte. Der Blick in die Karten der LUBW zeigten auch, dass es keinerlei Schutzgebiete in diesem Bereich gibt, was vielleicht eine Genehmigung durch das Forstamt zu lassen könnte.
Genehmigte Trails in Baden-Württemberg – ein Segen oder ein Fluch?
Und trotzdem blieb die Skepsis. Was passiert, wenn wir versuchen einen weiteren Trail im Rems-Murr-Kreis genehmigen lassen – neben den bereits genehmigten Trails im Nachbarlandkreis und der Gemeinde Oberstenfeld?
Müssen wir dann künftig an unserem Zufluchtsort Nummern ziehen, weil der Nutzerdruck auf wenigen genehmigten Trails weit über dem derzeitigen Angebot liegt?
Und wird dann auch bei uns verstärkt versucht die (E-) Mountainiker nur noch auf diese wenigen gebauten Trails zu kanalisieren, wo doch unser Tourengebiet sehr viel größer ist als einzelne lokale Lösungen?
Können die Locals künftig noch in naher Erreichbarkeit ihrer Leidenschaft und ihrem Sport in der Natur nachgehen wie andere Breitensportler auch, ohne eine weite Anreise im Auto in Kauf nehmen zu müssen?
Was machen die Kids, die von zu Hause aus mit dem Rad eine gute Erreichbarkeit zu Touren und Trails benötigen und wie unterstützen wir den Drang nach draußen zu gehen und die Spielekonsole links liegen zu lassen?
Bezahlen wir künftig wenig genehmigte Trails damit, dass das bereits vorhandene Trailnetz, was seit Jahrzehnten friedlich gemeinsam genutzt wird nicht mehr befahren werden darf?
Fragen über Fragen, Ängste, Sorgen und die Gewissheit wir haben derzeit keinerlei Rechte haben viele (E-) Mountainbiker zurück haltend gemacht.
Daher verhielten sich vermutlich auch die meisten nicht organisierten (E-) Mountainbiker hier in der Gegend bisher still und unauffällig in der Hoffnung, das bisher bestandene stillschweigende gute Miteinander kann weiter funktionieren. Und dann kam die Einladung zum Pressetermin initiiert vom Rems-Murr-Kreis.
Der Pressetermin und seine Redner
Ungefähr 50 (E-) Mountainbiker und sehr viele weitere Vertreter unterschiedlicher Interessensgruppen waren dem Aufruf in der Zeitung gefolgt und wollten für Ihre Rechte einstehen.
Die Einladung zum Runden Tisch war vor allem als Auftakt zu einem intensiven Beteiligungsprozess zu sehen. Im Vorfeld wurde eine Redezeit erteilt an die Trailsurfers BW, die DIMB (deutsche Initiative Mountainbike), an Forst BW, Vertreter des Landratsamts Rems-Murr-Kreis sowie dem Oppenweiler Bürgermeister Herrn Bühler.
Herr Bühler eröffnete dann auch den Termin und rief alle so zahlreich erschienenen Parteien auf an einem konstruktiven Lösungsprozess zu arbeiten.
Die inhaltliche Einleitung durch die Vertreter des Landratsamts Rems-Murr-Kreis hat dann bereits von Beginn an einen guten Rahmen für einen konstruktiven Prozess der Lösungsfindung ermöglicht.
Man hat gemerkt, dass sich hier viele Personen wirklich gute Gedanken rund um das Thema gemacht haben und sich sehr gut auskennen. Die Ergebnisse der Vorbereitung inklusive der Zielsetzung des runden Tischs wurden zudem in einer vorbildlichen Weise schon zum Termin zur Verfügung gestellt.
Herr Häußermann – stellvertretender Forstamtsleiter des Landratsamt Rems-Murr-Kreises – fasste die wichtigsten Botschaften daraus in seiner Auftaktrede zusammen, die Ihr hier nochmals nachlesen könnt: https://www.rems-murr-kreis.de/bauen-umwelt-verkehr/forst/mountainbike-trails/. Hier war vor allem der Verweis auf ein konstruktives Miteinander hervorzuheben, was sich somit auch durch den kompletten Termin hindurchzog.
Auch die Zukunftsvision des Landratsamts Rems-Murr-Kreis:
- Rechtssicherheit für Mountainbiker
- Akzeptanz legalisierter Trails im Wald durch Waldeigentümer und Waldnutzer
- Verzicht auf illegale Trails
hörte sich im ersten Moment traumhaft an, da gerade in Baden-Württemberg alle (E-) Mountainbiker von einem legalen und attraktiven Mountainbike Wegenetz träumen.
Der aus unserer Sicht wichtigste und inhaltlich beste Beitrag aus der Fraktion der Mountainbiker kam hierzu dann auch von Uwe Morghen von der DIMB Interessengemeinschaft Stauferland.
„Wir, die Deutsche Initiative Mountainbike e.V. (DIMB) bestehen seit 1992. Wir zählen heute mehr als 81.000 Mitglieder und sind einer der am schnellsten wachsenden Verbände in Deutschland. Wir, die DIMB verstehen uns als die gesamtdeutsche Interessenvertretung für Mountainbiker
Nun, wir alle kennen die 2-Meter-Regel, die uns Mountainbikern untersagt, im Wald Wege zu befahren die schmäler als 2 Meter sind. Dies erzeugt unserer Ansicht nach, ein Konfliktpotenzial, dass man aus anderen Bundesländern her nicht kennt.
Deshalb ist unsere Forderung, eine generelle Abschaffung dieser 2-Meter-Regel.
Die Sportart differenziert sich aber in verschiedene Ausprägungen. Neben der Freigabe des allgemeinen Wegenetzes gibt es auch einen Bedarf an eigens angelegten Strecken.
Die DIMB hat für den ergänzenden Streckenbau einen Leitfaden entwickelt und berät seit Jahren Vereine und Gemeinden bei der Umsetzung. Wir denken, das hier einem freien Buddeln und Fahren im Wald so Einhalt geboten werden kann.
Alle diejenigen die jetzt irgendwo Trails in den Wald Zimmern könnten so abgeholt werden, um dort wo es erlaubt ist, sich ihren Traum, einen legalen MTB Trail zu erbauen und Instand zu halten zu verwirklichen. Eine Strecke ist auch ein weicher Standortfaktor für die Freizeitgestaltung der Bevölkerung. Je nach Gestaltung der Strecke lässt sich erreichen, dass sie von den verschiedensten Könnerstufen gerne genutzt wird.
Solche Strecken dürfen aber nicht zur Annahme führen, dass damit für alle Mountainbiker eine Lösung gefunden ist. Die „Tourenmountainbiker“ werden auch weiterhin das gesamte Wegenetz nutzen.
Es sollte endlich ein Umdenken stattfinden, ein Miteinander statt ein Gegeneinander, so lässt es sich doch für alle Beteiligten leichter, schöner und Konfliktfreier Leben ganz nach den DIMB Trailrules und der Kampagne „Fair on Trails“.
Wegepatenschaften, Wegepflege und bestimmt vieles mehr könnte so entstehen.
Mountainbikestrecken die legal zu befahren sind würden auch dem Tourismus, unsere Hotelerie und der Gastronomie sicherlich, gerade in diesen schweren Zeiten, guttun, um hier Einnahmen zu erhalten, die durch einen Mountainbike Tourismus gesichert wären.
Gerade auch im Remstal gibt es ungeahnte Möglichkeiten um MTB Strecken zu etablieren und vielleicht auch mit Nachbarlandkreisen zu verwirklichen.
Der Landkreis Göppingen würde sich z.B. als Partner wunderbar anbieten, da bereits Erfahrungen mit den Löwentrails gesammelt wurden und so ein Landkreisübergreifendes interessantes Wegenetz entstehen könnte.
Lassen sie mich abschließend noch eines sagen: Wir benötigen Beides. Den Zugang zum Wegenetz durch die Abschaffung der 2-Meter-Regel. Und für Teildisziplinen Angebote wie MTB Abfahrten, Dirtparks oder Pumptracks.
Gehen wir es an, wenn nicht jetzt wann dann, wir die Mountainbiker würden es ihnen danken.
Vielen Dank für die Redezeit und Öffnung der Trails“
Stefan Pyttlik sprach für die Trailsurfer BW und bot an die Expertise und Erfahrungen, welche man bereits im Trailbau und in der Abstimmung mit allen Beteiligten gesammelt hat einzubringen, verwies aber darauf, dass die Patenschaft und damit auch Pflege aus der Region kommen müsse und nicht von Oberstenfeld aus gestemmt werden könne. Jedoch habe man bereits viele Konzepte in der Schublade, die auch für den Rems-Murr-Kreis so funktionieren würden und außerdem solle man nicht an Kreisgrenzen stoppen, sondern übergreifend denken.
Natürlich kamen auch die Fraktionen der Nicht-Mountainbiker zu Wort, gegenüber der im Vorfeld verkündeten wenigen Fraktionen gab es auch noch Redner des Schwäbischen Albvereins Ortsgruppe Backnang, Vertreter der Jäger bzw. Jagdpächter, Vertretern des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald und einige Einzelstimmen. Teils war hier natürlich in den Beiträgen zu hören, dass diese sehr von den Konflikte welche durch Einbauten in den Trails, des wilden Bauens an unterschiedlichen Stellen und unangemessenem Verhalten seitens Mountainbikern geprägt waren.
Die Organisatoren des Forstamtes Rems-Murr-Kreis verstanden es jedoch sehr gut hier bereits durch ihren Auftakt etwas die Brisanz herauszunehmen und mehr auf das Miteinander am Runden Tisch als auf ein Gegeneinander zu setzen.
Der Vertreter von Forst BW hat es dann auch sehr gut ausgedrückt, dass ein komplett neues und vielfältigeres Interesse am Wald entstanden ist und daher die Nutzung des Waldes neu organisiert werden müsse. Auch hier zeigte man sich sehr gesprächsbereit und an einer konstruktiven Zusammenarbeit interessiert.
Die Auftaktveranstaltung macht Hoffnung auf einen Lösungsorientierten Prozess
Nachdem der Rems-Murr-Kreis die Federführung anbietet, kann die angestoßene Prozess aus unserer Sicht eine unfassbar große Chance sein, ein attraktives Trailnetz zu erschaffen, dass den Schulterschluss auch mit Nachbarkreise – wie z.B. Göppingen oder Stuttgart – schafft.
Zu groß und zu schön ist jedoch unser schwäbisch fränkischer Wald, als dass sich die (E-) Mountainbiker auf 3-5 genehmigte Trails drängen lassen. Eine realistische Lösung muss also her, eine, die allen Mountainbike Gruppen gerecht wird.
Einerseits gilt es die (E-) Mountainbiker der ersten Stunde mitzunehmen und die seit Jahren befahrenen Touren und Trailnetze zu legitimieren und andererseits sollten auch die mitgenommen werden, die ihre Fahrkünsten eher im Endurobereich auf gebauten Trails mit Einbauten, Drops und Kurven ausleben wollen.
Aus unserer Sicht kann eine friedliche Lösung daher nur so aussehen, dass ein großes Touren- und Trailnetz auf vorhandenen Wegen im Rahmen von Ausnahmegenehmigungen gemäß § 37 Absatz 3 des Landeswaldgesetz für Wege unter zwei Meter Breite durch die örtliche Forstbehörde erlaubt wird in Absprache mit den lokalen Beteiligten. Voraussetzung dafür ist laut dem Ministerium für Verkehr Baden Württemberg, dass sich alle Beteiligten vor Ort auf eine gemeinsame Lösung verständigen und die örtliche Forstbehörde diese genehmigt.
Dies ist übrigens ausdrückliches Ziel der Landesregierung, die Möglichkeiten der bestehenden Ausnahmeregelung verstärkt zu kommunizieren, damit überall dort, wo Bedarf für Singletrails gesehen wird, die Beteiligten vor Ort im Dialog Lösungen finden können, die auf die lokalen Gegebenheiten optimal angepasst sind. Nachzulesen ist das hier nochmals: Mountainbike fahren im Wald – Infos zur zwei Meter Regel
Genau dieses Ziel scheint nun der Rems-Murr-Kreis im Dialog mit allen Nutzergruppen umsetzen zu wollen, was uns wahnsinnig freut.
Aus meiner Sicht muss hier unterschieden werden zwischen den (E-) Mountainbikern, die gerne vorhandene Wege legalisieren würden und dem Bedarf nach gebauten Strecken mit richtig großen Einbauten für die vermutlich eine gesonderte Genehmigung erteilt und geprüft werden müsste.
Den Wildbau im Wald kann vermutlich nur durch die Selbstkontrolle der (E-) Mountainbike Community langfristig begegnet werden, indem aufgeklärt und ein gutes Angebot an legalen Trails geboten wird.
Schwierig wird es natürlich auch auf Wegen werden, die seit Jahren Problemlos von Wanderern und (E-) Mountainbikern begangen und befahren werden und die jetzt verstärkt touristisch als Wanderwege beworben werden. Dass hier der Nutzerdruck in Corona Zeiten zu nimmt und die Wanderparkplätze z.B. in Murrhardt völlig überfüllt sind mit Ortsfremden Autos kann nicht auf den Schultern der (E-) Mountainbiker alleine ausgetragen werden.
Eine Legalisierung dieser Wege auch für (E-) Mountainbiker in Kombination mit einer Werbekampagne, die auf Trailtolerance, gemeinsame Rücksichtnahme und gemeinsame Wegnutzung hinweist, könnte hier hilfreich unterstützen.
Bisher gab es für solche Prozesse keinerlei Beteiligungsmöglichkeit für Mountainbiker und keinerlei Gleichberechtigung.
Wer sind (E) Mountainbiker?
Das Bild, dass (E-) Mountainbiker wie die wilden Rowdies durch die Wälder brettern und Wanderer sowie Blumen und Amphibien ummähen hält sich hartnäckig. Geschuldet ist es vermutlich den obligatorischen 5 % der Gattung Mensch, die sich rücksichtlos gegenüber Menschen, Natur und Umwelt verhält und die wir in allen Bereichen leider verstärkt wahrnehmen.
Egal ob als Autofahrer, Wanderer, Sportler, (E-) Mountainbiker diese geschätzten 5% bewegen sich überall rücksichtslos durch die Gegend und schaffen Konflikte durch Egoismus, verbale Attacken und rücksichtslosem Verhalten.
Doch dieses Bild entspricht nicht der breiten Masse von (E-) Mountainbikern, sonst wäre die Situation schon vor 15 Jahren im Wald eskaliert.
Wir als Familie lieben unseren Sport, weil wir ihn draußen in der Natur ausüben können. Weil wir hier so viel Entdecken und Bestaunen können und die Luft zum Atmen finden. Wir zählen Schmetterlinge, halten nach Spechten Ausschau und zeigen unserem kleinen Sohn Knabenkraut am Wegrand. Wir bremsen für Schmetterlinge und Amphibien, zeigen ihm Gletscher und erklären ihm wie wichtig es ist auf die Umwelt aufzupassen, damit wir alle noch lange was davon haben. Und genau so bewegen sich die meisten (E-) Mountainbiker, die wir kennen. Als Natursportler bewegen wir uns rücksichtsvoll in der Natur und genießen bergab den Flow auf vorhandenen Singletrails. Bisher gab es kaum Probleme mit Wanderern oder anderen Nutzern, da wir uns immer freundlich begegnen.
Wir bewegen uns rücksichtsvoll im Wald, bremsen bei Begegnungen mit anderen Outdoor Menschen ab und grüßen freundlich. Nicht selten entwickeln sich total nette Gespräche mit Wanderern, Hundehaltern, Reitern, wenn man sich tolerant und rücksichtsvoll im Wald und in den Bergen bewegt.
So gehts also im Rems-Murr- Kreis weiter
Gebildet werden sollen 4 Regionalgruppen, die gemeinsam zu einem Wegenetz beteiligt werden sollen. Micha und ich werden auf alle Fälle dabei sein.
Das was wir also brauchen sind keine Verbote, sondern die Kommunikation der Trailrules der DIMB sowie eine Gleichberechtigung im Wald von allen Erholungssuchenden.
In diesem Sinne freue ich mich auf mehr und bin gespannt, ob wir im Rems-Murr-Kreis gemeinsam mit dem Forst eine einvernehmliche Lösung finden, die sich bestenfalls zu einem erfolgreichen Leuchtturmprojekt entwickelt, die auch dem sanften Tourismus in unserer schönenRegion gut tun wird.
Vielen Dank an alle (E) Mountainbiker aus der Region, die so zahlreich erschienenen sind – allen voran unseren Freunden aus Murrhardt von der Mountainbike Gruppe „Abfahrt 1/4 Elf“, den Trailsurfern BW sowie der DIMB und Uwe.
Aber auch vielen vielen Dank an das Landratsamt Rems-Murr-Kreis und Forst BW für den offenen und gut vorbereiteten Dialog und die positive Auftaktveranstaltung. Endlich begegnet man uns auf Augenhöhe und hat erkannt, dass alle Erholungssuchende mitgenommen werden sollten in der künftigen Nutzung unseres wunderschönen Waldes!
Ich hoffe es entsteht also was großes, das allen Bedürfnissen gerecht wird und wo wir uns alle hinterher gleichberechtigt mit Respekt und Toleranz rücksichtsvoll in der Natur bewegen dürfen.
Na klar haben Micha und ich uns zur weiteren Beteiligung in die Regionalgruppe um Backnang eingetragen und werden den Prozess mit vollem Einsatz weiter begleiten. Falls Ihr hier weiter folgen wollt und keine Berichte verpassen wollt, tragt Euch bitte in meinen Newsletter ein und folgt mir vor allem auch auf meinen Social-Media-Kanälen Facebook, Instagram, YouTube und Pinterest. Na klar könnt Ihr mir gerne auch auf Komoot folgen. Das würde mich ebenfalls wirklich sehr freuen!