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Liv Intrigue E+ eMTB

eMTB – so verändert ein E-Mountainbike meine Tourenauswahl!

eMTB – so verändert ein E-Mountainbike meine Tourenauswahl!

Wie Ihr ja vermutlich wisst bin ich mit meinem Blog angetreten, um auch Vergleiche zu ziehen zwischen der Nutzung meines eMTB, zur Nutzung meines bisherigen MTB. Daher habe ich mir in den letzten Wochen die Frage gestellt, ja und wie hat sich denn nun mein Bikeverhalten verändert hinsichtlich der Streckenauswahl im Vergleich zu früher?

Seit knapp zwei Jahren haben wir ja zusätzlich zu unseren MTBs nun auch ein eBike und ich wollte mal einen ersten Zwischenstand ziehen, was und wo ich in den letzten Jahren am meisten gefahren bin.

Wie sahen meine Touren früher aus?

Früher bin ich auf dem MTB oftmals 2-4 Mal in der Woche Touren zwischen 1,5 und 2  h gefahren, seit Nino bei uns eingezogen ist. Bevor Nino auf die Welt kam waren wir auch öfters am Wochenende auf 4-5 h Touren mit unseren MTBs unterwegs. Vor allem auch wenn wir auf Marathons trainiert haben oder für Etappenrennen, wurden die Touren ausgedehnt.

Damals hatten wir vor allem eins: Zeit!

Mit einem Kind verändert sich oftmals das Zeitfenster und der Fokus. Fährt man ohne Kind und wechselt sich ab, will man bestenfalls an einem Tag also den eigenen Sport, den des Partners (falls er auch fährt) und die gemeinsamen familiären Unternehmungen unterbekommen. Fährt man mit Kind, begrenzt die Lust- und Leistungsfähigkeit des Kindes, die Dauer der Tour.

eMTB +Streamliner

Dieses Zeitfenster von 1,5 h – 2 h, das ich also derzeit zur Verfügung habe wenn ich alleine starte, nutzte ich in den letzten beiden Jahren tatsächlich immer stärker mit dem eMTB.

Den Grund dafür kann ich leicht sagen, mit dem MTB kam ich in dieser Zeit meistens so um die 20 km und 300-400 HM weit in 1,5 h und in 2 h vielleicht auch 25 km und 600 HM..!  Arg viel mehr war nicht drin und Ihr könnt Euch vorstellen, dass in dieser Zeitspanne nicht viel Streckenauswahl möglich ist, zumindest wenn man von zu Hause aus starten will. Auf Dauer fährt man immer den gleichen Hometrail und erkämpft sich die immer gleichen Steigungen, was irgendwann dann auch langweilig werden kann. Vor allem wenn man viel alleine unterwegs ist und nicht wie früher in Gruppen, wo man eben den ganzen Tag mit viel Zeit eine schöne Ausfahrt machen kann, mit anschließender Einkehr.

Das eMTB vervielfacht den Streckenradius

Bleiben wir also mal bei dieser Zeitspanne, die ich in den letzten beiden Jahren und Monaten beinahe immer zur Verfügung hatte und schauen mal welche Touren und Strecken ich in 1,5 h bis 2 h mit dem eMTB denn im Vergleich geschafft habe.

In Strava habe ich nachgesehen wann eine meiner letzten schnelleren E-Bike Fahrten war und was die Daten sind. Wie Ihr ja sicher aus meinem Beitrag „Ohne Gesundheit sind wir nichts“ wisst, war das aufgrund meiner 2 Operationen Ende 2018 erschreckender Weise am 18.11.2018.

Aufgebrochen bin ich zu einer nicht ganz so intensiven aber schnellen Runde – meistens mit hoher Unterstützungsstufe. Ich hatte hier eine reine Bewegungszeit von ca. 1 h 20 min und bin 710 HM und 30,2 km weit gekommen. Meine durchschnittliche Herzfrequenz war 142 bpm und meine durchschnittlich Geschwindigkeit waren 22,8 km/H.

Zur Strecke muss ich sagen, dass ich an dem Tag nicht gut drauf war und meine kniffligen Uphills auf Trails ausgelassen und nur die Trails nach unten genommen habe. Meine Auswertung zeigt, dass meine Runde sich von den Daten und der Reichweite her, in einer kurzen Zeitspanne von nicht einmal 1,5 h, gegenüber meinen Touren mit dem MTB nahezu verdoppelt hat.

Das entspricht also auch einer Verdopplung des Trailgenusses sowie des landschaftlichen Erlebnisses, denn man kommt durch die Verdopplung der Reichweite einfach durch noch mehr schöne Flecken der Natur.

Ein weiteres Beispiel ist auch meine Tour im Montafon mit den meisten Höhenmetern, die ich bisher mit meinem Liv Intrigue E+ gefahren bin . Die Auswertung zeigt, dass wir in einer Bewegungszeit von 2 h 8 min etwa 31,6 km und 1.413 Höhenmeter gefahren sind, mit einem Schnitt von 14,8 km/h und einer durchschnittlichen Herzfrequenz von 134 bpm.

Wir waren an diesem Tag eher gemütlich unterwegs – ohne Singletrails – mussten aber trotzdem in niedrigerer Unterstützungsstufe aufgrund steiler Anstiege kräftig mit treten.

Na klar waren wir daher von der durchschnittlichen Geschwindigkeit etwas langsamer als wenn ich alleine zu Hause eine E-Bike Tour fahre, da meine Begleiter und ich Akku sparen wollten. Selber hatte ich bis dahin noch nie den Akku leer gefahren und wusste daher auch nicht, ob es für die ganze Tour reichen würde.

Am Ende habe ich zu viel gespart und hatte noch 1-2 Balken übrig. Das eigentlich erstaunliche aber ist doch, dass wir 1.400 HM in 2 Stunden gefahren sind ohne, dass wir kollabierend mit knall rotem Kopf vom Rad gefallen sind. Trotzdem haben wir abends die Höhenmeter in den Beinen gemerkt. Aber wir waren eben nicht total kaputt.

E-Biketour im Montafon

Wer den Bericht über diese Tour nochmals nachlesen mag kann das hier tun: Trekking- E-Bike Tour zur Neuen Heilbronner Hütte.

Die Intensität einer eMTB Tour

Wenn ich also alleine zu meinen eMTB Touren aufbreche, ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich mir Routen aussuche, die immer nochmal über den Berg hinauf über technisch anspruchsvolle Trails gehen, um zum Abschluss nochmals einen Trail bergab genießen zu können. So verbessert sich meine Fahrtechnik bergauf und bergab.

Eine neue Challenge dabei ist, nicht mehr so schnell und weit wie möglich einen Berg hinauf zu fahren, um mir den Trailgenuss zu erarbeiten, sondern den kniffligen Trail bergauf, ohne Absetzen des Fußes zu schaffen. Das erfordert intensiven Körpereinsatz, Gleichgewicht und Balance und ist manchmal intensiver als jede Bergauffahrt mit dem normalen MTB.

Letztes Mal habe ich dabei während des technischen Uphills eine Herzfrequenz von 190 Schlägen gehabt und kam stolz und schwitzend oben an. Nur einmal musste ich den Fuß noch Absetzen und den Rest habe ich geschafft! Sobald wie möglich hoffe ich Euch dazu ein Video schneiden zu können.

Man war ich stolz und ich hab genauso gejubelt als hätte ich eine knifflige Passage bergab bewältigt.

Tatsächlich finde ich man kommt bei solchen Passagen regelrecht in einen Flow und mein Ehrgeiz es zu schaffen, ist der Gleiche wie früher – nur eben auf einer anderen Strecke, mit anderem Untergrund.

Ich also finde eMTB Touren lassen sich je nach Auswahl der Strecke und Unterstützungsstufe auch sehr intensiv und sportlich fahren. Na klar fahre ich Trails nur bergauf, wo ich weiß mir kommt kaum einer entgegen. Auf meinem Lieblingstrail den ich bergauf meistens wähle ist mir z.B. in 2 Jahren nur einmal jemand begegnet und da konnte ich ohne Probleme rechtzeitig ausweichen.

Für mich ist klar, dass der der hoch fährt, auch ausweichen sollte, denn wenn ich später von oben komme würde ich mich auch freuen, wenn ich freundlich grüßend bergab meinen flow nicht unterbrechen muss. Wenn beide sich also in angemessenem Tempo bewegen und respektvoll grüßen, kann ich bisher von keinen Konflikten berichten.

Natürlich ist ein bergauf fahren auf ausgewiesenen MTB-Trails für mich ebenso verboten, wie sie für Wanderer gesperrt sind. Hier rechnet niemand mit einem entgegen kommen. Anders sieht es bei normalen Singletrails aus – hier muss ich auch auf dem MTB bergab meine Geschwindigkeit so anpassen, dass ich jederzeit für andere entgegen kommende Erholungsuchende oder Waldarbeiter bremsen können muss.

Und wenn ich einmal eine Tour wähle ohne Trails, weil es z.B. völlig verschlammt ist, dann wähle ich trotzdem erstaunlich oft das eMTB und merke wie ich meine Runde trotzdem intensiv fahre, indem ich unbewusst bergauf versuche an eine 25 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit ran zu kommen. Wer nämlich meint das geht auf Knopfdruck bergauf 25 km/h zu Fahren, der täuscht sich gewaltig. Ich glaube ich habe in den letzten 2 Jahren noch nie eine Tour gehabt mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 25 km/H. Ich lag immer darunter.

Zusammenfassung

Zusammengefasst kann ich also sagen, dass ich die Vorteile von E-Mountainbikes zu schätzen gelernt habe. Vor allem meine verdoppelte Reichweite haben dazu geführt, dass ich inzwischen völlig neue Lieblingsrunden habe.

Vor allem sind das die, die wir früher eher als Halbtagestour gefahren sind. Auch meine Abenteuerlust ist größer, ich erforsche auch mal neue Wege, da ich die Sicherheit im Kopf habe, im Notfall einfach schnell wieder umdrehen zu können. Langeweile kommt also auf keinen Fall auf  – auch nicht bei Touren von 1,5 h von zu Hause aus.

Ein viel breiteres Streckennetz eröffnet neue Abenteuer und das ist wirklich einer der Hauptvorteile für mich.

Liv Intrigue E+ eMTB

Welche weiteren Vorteile ein eMTB für mich hat, habe ich ja bereits ausführlich schon in meinem Beitrag: Die Vorteile von E-Bikes und E-Mountainbikes beschrieben.

Natürlich könnte man sagen, man braucht nicht unbedingt ein eMTB. Aber als Bikefamilie mit engen Zeitfenstern und unterschiedlichem Leistungsniveau, ist es für mich derzeit das perfekte Trainingsgerät. Mein Aktionsradius hat sich in gleicher Zeit verdoppelt und oft genug hebelt es meinen Schweinehund bei Müdigkeit aus, indem ich denke: „hach wenn ich nicht mehr kann, kann ich ja mehr Unterstützung zu schalten.“ Machen tue ich das sehr selten, da spätestens beim Fahren der Schweinehund plötzlich komplett vergessen ist.

Im Gegenteil meistens ertappe ich mich dann doch bergauf, wie ich ordentlich in die Pedale trete, ein Grinsen ins Gesicht bekomme und glücklich und zufrieden wieder daheim ankomme, dass ich mich doch noch aufraffen konnte.

Denn im Nachhinein macht eine Biketour immer Spaß –  egal ob mit MTB oder eMTB. Der einzige Unterschied ist anschließend, dass ich nach dem Bike-Wash das Ladekabel einstecken muss.

Und genau das finde ich auch das schöne, es fühlt sich trotzdem noch an wie MTB fahren, aber ich habe die Wahl wie intensiv ich fahren möchte und zwar unabhängig von jeder Topografie und Tagesverfassung.

Ja und was ist nun mit meinem MTB? das hatte ich tatsächlich fast nur in Sölden, Reschen oder in Saalbach im Einsatz, da ich dort eben gemerkt habe, dass es eben auch sehr viel Spaß machen kann ein halb so schwerer Rad über die Strecken zu jagen. Es ist aufgrund des leichteren Gewichts für mich etwas einfacher zu bremsen, handlicher und leichter in Lifte einzuladen.

Freuen würde es mich riesig, wenn Ihr mir ein Kommentar da lasst, wie sich Eure Strecken verändert haben, seitdem Ihr ein eMTB habt, oder was sind Eure Erfahrungen als Neueinsteiger? Und falls Ihr Fragen habt, fragt gerne!

Falls Ihr weitere Erfahrungsberichte nicht verpassen wollt, tragt Euch bitte in meinen Newsletter ein und folgt mir auch auf meinen Social-Media-Kanälen Facebook, Instagram, YouTube und Pinterest.

Liebe Grüße und habt ein schönes Wochenende,

Jani

5 Gedanken zu “eMTB – so verändert ein E-Mountainbike meine Tourenauswahl!

  1. Ich bin die letzten Jahre kaum noch MTB gefahren, weil ich keinen Bock hatte mich die Berge hochzuquälen.
    Seitdem eMTB fahre ich je nach Wetterlade mehrmals pro Woche Touren zwischen 30 und 50 Kilometern mit 400-1000 Höhenmetern.
    Bei mehr als 1000 Höhenmetern muss ich vermutlich mit dem Akku haushalten, was ich bei wärmeren Temperaturen mal antesten möchte.

  2. Der Blogbeitrag zeigt nochmal auf das elitäres Denken echt unangebracht ist. Es geht im Endeffekt darum Fahrrad zu Fahren. Und das soll jede/r so machen wie er oder sie es will. Mit schweren Downhillern den Berg runterzubrettern, die man vorher mit SkiLift hochgezogen wurde ist ja auch nicht wirklich ökologisch. Deswegen ist die EMTB Variante möglicherweise die bessere Wahl.
    Guter Beitrag 🙂

    1. Danke Dir Nikola, ich selber sitze auch gar nicht gerne in einem Shuttle und finde die eMTBs ermöglichen es einem einfach noch ein Stückchen weiter und höher zu kommen, als mit dem MTB und das trotzdem mit Muskelkraft Ist mir persönlich lieber auch wenn wir gerne mal in Regionen reisen um gerade mit Kind die Gondelunterstüttung in Anspruch zu nehmen . GLG Jani

  3. Ciao Jani

    Herzlichen Dank für diesen sehr lesenswerten Beitrag. Er deckt sich voll und ganz mit meinen Erfahrungen. Ich fuhr jahrelang ein fully-mtb ziemlich engagiert. Dann kamen andere Zeiten, Beruf, Privates, Faulheit … und ich habe es mindestens ein Jahrzehnt nicht mehr angerührt. Da ich vor Jahren auch beruflich mit Elektromobilität (Import von Lipo-Akkus …) zu tun hatte, war für mich die Elektrifizierung von Fahrzeugen seit jeher ein Faszinosum. Dann mit 59 Jahren, letztes Jahr im Mai, habe ich mit meiner Partnerin zugeschlagen! Ein Fully-Emtb! Mein Partnerin (51) war vollkommene Anfängerin auf einem MTB! Und Wunder geschehen! Seit letztem Mai habe ich 4500 km off-road abgespuhlt, die Lust am Singletrail-bergauf-fahren entdeckt und last but not least: wir können zusammen ausfahren dank verschiedener Unterstützungsstufen! Nach diesem einen Jahr haben wir einiges geschafft! Wir sind gerade aus zwei Wochen Urlaub zurück. Eine Woche in Savognin, wo wir als Krönung die Ziteil-Runde mit 32 km und 1580 Höhenmeter zusammen geschafft haben (aber downhill auch einiges zu Fuss machen mussten) und danach eine Woche in Domaso am Comersee, wo wir am letzten Tag zum Passo San Jorio an die Schweizer Grenze hochfuhren mit 54.3 km und 1890 Höhenmetern! Da habe ich zum ersten Mal meinen 500-er Akku komplett leergefahren. 10 m vor dem Hotel war der Ofen aus! :-).

    Ich bin süchtig geworden … und fitter! 🙂

    Herzlich

    Pino

  4. Danke für den lesenswerten Beitrag. Meine Freundin und ich haben mit 57 beide gerade den Schritt zu eMTBs gemacht, nachdem wir beide auch gerne und viel MTB gefahren sind (sie härter als ich, aber ein schwerer Unfall hat da vor zwei Jahren eine Sperre in den Kopf gelegt) und das auch nicht aufzugeben gedenken. Erst gestern hatten wir das Thema auf dem Tisch, wie sich unsere Tourenwahl und Urlaubsplanung (was davon nehmen wir mit) wohl verändern würde, deshalb kam mir Dein Erfahrungsbericht gerade recht.

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