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Weihnachten Mythos-Ebike

Ohne Gesundheit sind wir nichts – Frohe Weihnachten Ihr Lieben!

Ohne Gesundheit sind wir nichts – Frohe Weihnachten Ihr Lieben!

Ja Ihr Lieben, als erstes einmal wünsche ich Euch einen wundervollen 4. Advent. Habt einen ganz tollen Tag im Kreise Eurer Lieben.

Passend zu Weihnachten gibt es von mir ungewohnt nachdenkliche Worte an Euch, einfach weil es mir wichtig ist, dass Ihr versteht wie es mir und uns ergangen ist in diesem Jahr. Ich hoffe Ihr nehmt mir das nicht übel.

Im neuen Jahr werden wir in gewohnter Weise fröhlich und voller Aufregung zu neuen Abenteuern aufbrechen und über alle Themen zu Zweirädern berichten, die uns bewegen – versprochen!

Was ist eigentlich passiert?

Dieses Jahr sollte das tollste und aufregendste Bike-Jahr werden, seit Nino`s Geburt. Wir hatten so viele Abenteuer und Biketrips geplant – vor allem auch als Familie –  wie seit Jahren nicht mehr.  Und als wir zu unserer ersten großen Reise im Mai aufbrachen, kam noch am ersten Tag die Hiobsbotschaft, dass ein sehr naher Verwandter an Krebs erkrankt ist. (Bitte seht es mir nach, dass ich nicht noch konkreter werden will)

Seither ist in unser Haus ein einziges Gefühlschaos eingezogen. Wir – die positive und lebenslustige Familie – musste sich plötzlich auch mit eher ängstlichen Gedanken und stundenlangen Krankenhausaufenthalten beschäftigen – ob wir wollten oder nicht. Viele Tränen sind geflossen, was Ihr gar nicht so mitbekommen habt.

Genau deshalb haben wir aber auch immer versucht Kraft daraus zu ziehen und positiv zu bleiben, indem wir trotzdem einige Bike-Trips wahrgenommen haben. Das war unsere Energiequelle, die uns Kraft gegeben hat abzuschalten und das schöne im Leben – für einen Moment lang – wieder in den Vordergrund zu rücken. Nur einzelne Bike-Trips haben wir abgesagt und ansonsten versucht alles irgendwie bestmöglich hinzubekommen. Nicht einfach war das Jahr. Auch weil ich sehr viel weniger Zeit hatte für meinen Blog und ich das was ich liebe – über unsere Abenteuer schreiben – oftmals stark nach hinten verlagern musste. So kam es auch, dass ich auch mal einige Wochen lang gar nicht berichtet habe. Aber im Leben muss man oftmals Prioritäten setzen und über die Familie und die Gesundheit geht nunmal wirklich gar nichts. Daher war es das schönste für mich, dass Ihr trotzdem unserem Blog treu geblieben seid und sogar meinen Blog auf den 1. Platz der besten Fahrradblogs in der Sparte E-Bike gewählt habt. Dafür bin ich Euch wirklich super dankbar.

Nebenbei hatte auch ich mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Einige Baustellen schob ich vor mir her, da ich einfach hoffte, die Probleme lösen sich eventuell von alleine oder pendeln sich ein bzw. ich wusste, im Winter tut es mir weniger Weh wochenlang auf Sport zu verzichten.

Schon seit letztem Jahr hatte sich eine Geburtsnaht bei mir geöffnet – 5,5 Jahre war die Geburt her – und dass es sowas überhaupt gibt, wusste ich bis zu meinem Fall absolut nicht. Daher habe ich lange überlegt, ob man über so etwas überhaupt berichten darf – doch ganz ehrlich – in welcher Welt leben wir, wenn wir gesundheitliche Probleme nicht beim Namen nennen dürfen? Und wieso sollte man so etwas verschweigen? Es gibt eventuell noch mehr Frauen, die nach der Geburt Beschwerden mit ihrer Naht an der Scheide haben und daher habe ich beschlossen dazu zu stehen. Das Jahr begleiteten mich vor allem Sitzprobleme – witzigerweise eher beim Autofahren als beim Biken – und meine Ärztin sagte, das müsse ich dringend richten lassen. Insgeheim schlichen sich immer wieder Ängste in meine Gedanken: „ob ich wohl je wieder richtig beschwerdefrei Sitzen und Radeln kann…?!“

Nebenbei folgte mit Unterstützung meiner Ärztin ein langes, kräftezehrendes und schlussendlich auch erfolgreiches Diskutieren mit der Krankenkasse, dass solch ein Eingriff medizinisch indiziert und nicht kosmetisch ist, so dass die teuren Kosten zumindest teilweise dafür übernommen werden.

Am 27.11.2018 wurde also eine Scheiden-OP bei mir durchgeführt und die klaffende Wunde geöffnet und neu vernäht, damit ich im kommenden Jahr auch wirklich wieder beschwerdefrei Sitzen und vor allem auch Biken kann. Die OP verlief super und die Heilung bisher ebenfalls. Die 1. Baustelle wurde also erfolgreich beseitigt.

Die 2. Baustelle, ein recht großer Gallenpolyp, sorgte für beinahe einen konstanten Druckschmerz am rechten Rippenbogen, ein Schlafen auf der rechten Seite war kaum mehr möglich und bereits letztes Jahr sagte man mir, wenn der Polyp größer wird, könne er irgendwann bösartig werden und entarten. Optimistisch wollte ich sein und beschloss; „nein wir warten ein Jahr ab, bevor ich mich vorschnell unter das Messer lege und mir die Gallenblase heraus operieren lasse“.

Wie kriechendes Gift schlichen sich aber immer wieder die Gedanken in meinen Verstand: „was ist, wenn ich zu lange Warte und er doch entartet? Spiele ich da mit dem Feuer?“ Es gelang mir sehr oft realistisch zu sagen, dass es normal sei immer wieder skeptisch zu sein und taufte meinen Gallenpolyp liebevoll „Stressantenne“, wenn er sich mal wieder mit piksen und drücken bemerkbar machte. Bis zum Winter wollte ich abwarten und dann im MRT nachsehen lassen wie er in einem Jahr gewachsen ist, um zu entscheiden wie es weiter geht. Dann kam eine weitere Krebserkrankung in der nahen Familie dazu. (Auch hier seht es mir bitte nach, wenn ich keine Details schreiben oder nicht darüber reden mag).

Vor allem war klar, ich brauche nächstes Jahr alle Kraft und Energie um für uns alle weiter zu kämpfen und zu hoffen. Wir alle wollen stark sein und das geht nicht halblebig oder mit Gedanken verpesteter Angst, dass auch bei mir etwas sein könnte..! Kurzentschlossen zeigte eine Endosonografie am 14.12.2018, der Polyp ist gewachsen und die Entscheidung fiel die Gallenblase kommt sofort raus, damit ich mich über Weihnachten, wenn Micha auch zu Hause ist, erholen und im neuen Jahr kraftvoll voraus schauen kann. Am 17.12.2018 bin ich also schon wieder operiert worden und bei der OP wurde auch noch eine kleine Ausstülpung des Dünndarms entfernt. Die Krankenhauszeit war furchtbar, vor allem 3 Tage lang morgens, mittags und abends Brühe zu essen kostetet Kraft, Körner und Gewicht. Als ich endlich wieder normaler essen durfte ging es rapide bergauf und ich konnte nach 6 Tagen endlich nach Hause. Bis gestern habe ich gehofft und gebibbert, dass ich Weihnachten mit meinen Lieben zu Hause verbringen kann und es hat geklappt! Ich kann Euch gar nicht sagen WIE glücklich ich bin und wie sehr ich mich auf besinnliche, gemütliche und erholsame Tage mit meiner ganzen Familie freue!!!

Ich erspare Euch weitere Details, aber von einem beeindruckenden Erlebnis muss ich Euch trotzdem noch kurz erzählen. Das Krankenhauszimmer durfte ich mir nämlich mit einer der tapfersten und inspirierendsten Frauen teilen, der ich seit langem begegnet bin.

Im Krankenhaus habe ich Katharina (Name auf Wunsch von mir geändert) kennen lernen dürfen. Sie ist 41 Jahre alt und war meine liebe Zimmernachbarin. Sie war eigentlich kerngesund bis plötzlich starke Bauchschmerzen einsetzen. Der erste Besuch beim Doc wurde klar als Magen-Darm Virus gedeutet, obwohl starke Schmerzen vorhanden waren beim Abtasten. Der zweite Besuch mit noch stärkeren Schmerzen wurde ebenfalls noch abgetan, dass das Novovirus gerade umhergehe und auf ein Ultraschall wurde verzichtet. Da es Katharina immer schlechter ging, wurde sie dann doch irgendwann ins Krankenhaus überwiesen mit Verdacht auf Novovirus, wo dann erstmal weiteres Warten angesagt war. Irgendwann in der Nacht wurde dann festgestellt, dass der Blinddarm schon vor Ewigkeiten durchgebrochen sein musste. Der ganze Bauchraum war entzündet, eine Blutvergiftung hatte eingesetzt und eine Not-OP wurde eingeleitet. Kurz vor knapp konnte Katharina dem Tod ein Schnippchen schlagen und wurde gerettet. Die vielen Infusionen, die sie in den letzten Tagen bekommen hat, konnte ich gar nicht zählen. Für mich ist sie die tapferste Frau, der ich in diesem Jahr begegnen durfte. Denn egal wieviele Rückschläge sie in unseren gemeinsamen Tagen erliet wie z.B. die allergische Reaktion auf ein Antibiotikum (obwohl sie eine Allergie auf ein artverwandtes Antibiotikum im Voraus angegeben hatte) mit Wassereinlagerungen bis hin zu Elefantenbeinen sowie furchtbarem Ausschlag mit Juckreiz am ganzen Körper, schlechte Entzündungswerte, Wasser in der Lunge, oder eine in ihrer Vene abgebrochenen Infusionsnadel auf die sie singend und mit dem Spruch: „ich hab halt Venen aus Stahl“ geantwortet hat, sie hat nie den Mut verloren. Sie war immer voller Hoffnung und Dankbarkeit, dass sie noch am Leben ist.

Und genau deshalb habe ich mich entschieden an dieser Stelle genau zu Weihnachten einen Beitrag zu bringen, der uns wach rütteln soll, der den Schwerpunkt darauf legt:

Ohne Gesundheit sind wir nichts!

Unsere gemeinsame Erkenntnis in unserem Krankenhauszimmer war, dass es nichts bringt Angst vor gefährlichen Krankheiten zu haben, denn keiner weiß, wie lange wir auf dieser Welt zu Gast sein dürfen. Das Bewusstsein, dass es jeden Tag vorbei sein kann, sollte uns nicht Schwächen, sondern Stärken und den Fokus darauf bewegen, sich mit den schönen Dingen zu beschäftigen.

Bei Katharina ging alles so schnell und eine weitere Erkenntnis daraus ist, dass Krankheiten auch etwas Gutes haben können – sofern man sie übersteht – denn sie können auch Wege zu immer tieferer Selbstliebe sein. Wir müssen lernen zu verinnerlichen, dass wir nicht endlich sind und dass wir genau deshalb nicht alles Schöne hinaus schieben dürfen, sondern das tun sollten was wir lieben. Wir sollten das Hier und Jetzt so positiv wie möglich gestalten, für uns und natürlich auch für unsere Umwelt, und es lohnt sich nicht,  sich zu lange mit negativen Dingen zu beschäftigen.

Wenn diese Erkenntnisse nichts mit dem Thema Besinnlichkeit an Weihnachten zu tun haben, dann weiß ich auch nicht?!  😉

Für Micha war das alles auch nicht ganz einfach, denn immer wenn ich in diesem Jahr ausgefallen bin, musste er jonglieren zwischen Home-Office, Kinderbetreuung, Büro. Noch dazu kamen ab Oktober die ständigen Infekte von mir und Nino, weshalb Nino öfters auch einfach nicht in den Kindergarten konnte…! Ich bin sehr froh und dankbar, dass wir uns beide immer so super unterstützen und wir auch so gute Freunde und eine tolle Familie haben, die uns in dieser Zeit ab und zu mal Nino abgenommen haben. Danke dafür!

Frohe Weihnachten

Ihr Lieben, seht es mir nach, dass ich mich mit so offenen, nachdenklichen und emotionalen Worte heute hier verewigt habe aber es musste einfach mal raus, was im Hintergrund alles noch so abgelaufen ist.

Viel lieber hätte ich diesen Dezember Beiträge wie diese hier veröffentlicht:

Die Vorteile eines Ebikes im Schnee.

Video: Zwift – indoor cycling for everyone!

Der etwas andere Adventskalender: E-Mountainbiken ist…

Testbericht “Bike-Pogies” – E-Mountainbiken im Schnee “warm” gemacht!

Aber diesen Winter wird es eher holprig! Ich bin gespannt wie ich den Start im neuen Jahr wieder hinbekommen!

Im neuen Jahr freue ich mich total darauf mit Euch gemeinsam wieder saumäßig viele Bike-Trips zu erleben und Abenteuer teilen zu können. Sobald das Sportverbot rum ist gehts wieder los und ich kann es kaum erwarten 😉

Jetzt aber erstmal wünsche ich Euch allen vor allem frohe, besinnliche und wunderschöne Weihnachten mit all Euren Lieben. Streitet nicht, sondern seid froh, dass Ihr Euch habt und ihr hoffentlich gesund und munter seid.

An alle diejenigen, die Weihnachten im Krankenhaus liegen müssen, sende ich unglaublich viel Kraft und Energie und wünsche uns allen vor allem nur eins: Gesundheit, denn ohne Gesundheit sind wir nichts!

Ich drücke Euch aus der Ferne und freue mich gesund und munter im neuen Jahr auf neue Abenteuer! Hoffentlich begleitet Ihr uns weiter.

Viele lieben Grüße von uns,

Jani, Micha und Nino

Weihnachten Mythos-Ebike

 

 

6 Gedanken zu “Ohne Gesundheit sind wir nichts – Frohe Weihnachten Ihr Lieben!

  1. Liebe Jani,
    Danke für diese nachdenklichen Worte. Auch mich hat diesen Herbst ein Sportunfall aus der Bahn geworfen. Zum Glück ist das alles wieder schnell verheilt. Trotzdem eine wichtige und lehrreiche Erfahrung, welche Bedeutung die Gesundheit für uns hat.
    Leider wird uns der Schatz der Gesundheit oftmals erst bewusst, wenn man ihn nicht mehr hat.
    Meine Erkenntnis daraus ist jetzt noch mehr jeden Tag, jede Situation und auch jedes Wetter in vollen Zügen zu genießen. Nichts mehr auf später oder irgendwann mal zu verschieben.
    Und vor allem Arbeit, Streß, Konsum und all das unnötige Zeug nicht die Oberhand in unserern Leben gewinnen zu lassen. Mehr Zeit mit Freunden, mit der Familie draußen in der Natur verbringen und auch mal früher Feierabend machen, wenn draußen die Sonne scheint. Denn diese geht am Abend unter, die Arbeit ist auch morgen noch da…
    In diesem Sinne Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und vor allem Gesundheit und Glück…

    1. Lieber Carsten,
      Danke Dir für Deine nachdenklichen Worte die mich sehr berührt haben. Deinen Unfall habe ich ja Online mitverfolgt und ich dachte mir schon wie schlimm das für einen Outdoorsportler wie Dich sein muss..! Tatsächlich haben solche Erkrankungen wohl doch auch etwas Gutes – wenn wir uns danach wirklich wieder auf das Wesentliche besinnen und dankbar sind für jeden Tag, an welchem wir gesund und munter unseren geliebten Interessen und Bedürfnissen nachgehen können. In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gesundes Jahr 2019 gefüllt mit unvergesslichen Momenten und Erlebnissen! Frohe Weihnachten Euch! Liebe Grüße von uns 3, Jani

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