Flyer Uproc X – Testbericht
Inhaltsverzeichnis
Nachdem ich letztes Jahr schon sehr begeistert von meinem Flyer Uproc 6 war, habe ich seit Oktober 2022 nun auch die Gelegenheit gehabt das Uproc X 8.70 in Rahmengröße S zu testen.
Vor allem über die Trails in Freiburg und auch in meiner Heimat dem schwäbisch fränkischen Wald war ich unterwegs, so dass ich Euch ein ehrliches Feedback und einen Einblick in das Uproc X geben kann. Wie immer erwartet Euch hier kein detaillierter technischer Bericht, sondern mehr ein ehrliches Feedback zum Fahrgefühl in allen Einsatzgebieten, in denen ich unterwegs war.
Richtig gespannt war ich im Vorfeld vor allem hinsichtlich des Panasonic Antriebs im Vergleich zum Bosch Antrieb, der im Uproc 6 verbaut ist.
So viel kann ich schon verraten: auch das Uproc X mit dem Panasonic Antrieb haben mich sehr oft zum Grinsen gebracht.
Die Optik des Flyer Uproc X
Optisch gefällt mir das Flyer Uproc X fast genauso gut wie das Flyer Uproc 6. Da ich knallige Farben liebe, hätte ich eigentlich ein Uproc X in Enzian Blue bekommen sollen, das aber leider auf dem Transport einem Defekt zum Opfer gefallen ist. Aber auch das Uproc X in Black Shading Satin sieht edel und sehr schön aus mit seinem Carbon Rahmen.
Unten habt Ihr auch nochmal zum direkten optischen Vergleich das Uproc 6 in der Farbe Curcuma Gloss. Der Rahmen ist beim Uproc X etwas filigraner und es hat damit auch etwas mehr Platz für die Trinkflasche. Die Verbauung des Dämpfers finde ich beim Uproc 6 dagegen optisch etwas außergewöhnlicher. Beide E-Mountainbikes machen einiges her, so dass ich mich optisch mit der Entscheidung sehr schwer tun würde, wenn ich mich entscheiden müsste. Hier gehts auch nochmal zum Testbericht des Flyer Uproc 6.
Die Ausstattung
Beim Uproc X könnt Ihr sogar zwischen 4 Ausstattungspaketen wählen, je nachdem, ob Ihr das 2.10, das 6.10, das 8.70 oder das 9.50 haben wollt. Ich selber habe das Modell 8.70 mit folgender Ausstattung getestet:
Motor: Panasonic GX Ultimate Pro FIT (95 Nm)
Akku: FLYERFIB-75036VFIT (750Wh/20,1Ah/36V)
Display: FIT DSP1-M (2″-Farbdisplay)
Bremsen: Shimano XT BR-M8120, 203/203 mm
Federgabel: Fox 36 Float Performance E-Optimized, 150 mm Federweg, 15 x 110 mm Boost
Dämpfer: Fox Float X Performance, 230 x 60 mm
Sattelstütze: KS LEV Integra, 125 (S) / 150 (M) / 175 (L–XL) mm absenkbar, 34,9 mm
Schaltung: Shimano XT, 12-Gang, 10-51t, Kettenschaltung
Laufräder: DT Swiss
Reifen vorne: Front: Onza Porcupine TRC 29 x 2,40 (61-622)
Reifen hinten: Onza Porcupine GRC 27,5 x 2,60 (66-584)
Preis: EUR 7’999.00 inkl. gesetzlicher MwSt.
Gewicht:
Gewicht ohne Akku ca. 20,9 kg | Gewicht Akku ca. 4,3 kg | Gewicht fahrbar ca. 26 kg |
Hier ist der offizielle Hersteller Link von Flyer zum Uproc X.
Die Modelle die Flyer mit 8.70 bezeichnet sind für mich Top ausgestattet und reichen für meinen Einsatzzweck völlig aus, so dass ich persönlich – egal ob beim Uproc 6 oder beim Uproc X – auch das Modell 8.70 kaufen würde und nicht das 9.50. Das günstigste Uproc X Modell startet übrigens bei EUR 5’899.00.
Der Einsatzzweck
Das Flyer Uproc X wurde als waschechtes Allmountain Bike entwickelt und fühlt sich mit seinen 150 mm Federweg und seinem großen 750 Wh Akku vor allem auf ausgedehnten Touren mit aber schon auch leichten bis mittelschweren Trails zu Hause.
Da es leider schon Oktober war, als ich das Flyer Uproc X zum Testen bekommen habe, war ich vor allem bei mir zu Hause im schwäbisch fränkischen Wald und in Freiburg unterwegs. In die Berge haben wir es leider nicht mehr geschafft.
Bei uns zu Hause findet Ihr aber auch natürliche Singletrails mit Wurzeln, einige gebaute Trails aber oft auch rutschigen Lehmboden sowie ab und an Nadelwald. In Freiburg waren wir in den Herbstferien zum ersten Mal und ich war wirklich überrascht, wie schwer die Trails dort zu fahren sind. Sehr ausgefahren mit hohen Absätzen und Wurzeln war es letztes Jahr -vermutlich auch, da es so trocken war, so dass ein Ausbessern der Trails sicher nicht immer möglich war.
Da wir etwas Zeitdruck hatten gibt es von den schweren Stellen leider keine Fotos 😉
Auch im Winter war ich mit dem Flyer Uproc X auf meinen Hometrails unterwegs – mittelschwere Sprünge und Trails waren dabei absolut fahrbar und spaßig machbar.
Tuningtipp
Auch das Flyer Uproc X ist schon in der Serienausstattung 8.70 für mich völlig ausreichend ausgestattet. Es ist alles dran und dabei was man braucht, so dass ich keinerlei Umrüstaktionen durchführen musste.
Das einzige was ich mir – genau wie beim Uproc 6 – wünschen würde und ggf. nachträglich recherchieren würde ist, ob ich eine absenkbare Sattelstütze mit etwas mehr Hub nachrüsten könnte. Wobei die 125 mm im S Modell schon ausreichen, aber noch etwas mehr wäre natürlich klasse.
Außerdem würde ich auch beim Flyer Uprox X etwas den Lenker kürzen, wenn es mein eigenes E-MTB wäre, da die Breite für mich doch ein kleines bißchen zu breit ist. Ansonsten gibt es keine weiteren Tipps – die Serienausstattung ist für meine Ansprüche absolut perfekt!
Fazit zum Flyer Uproc X
Am meisten beeindruckt hat mich die sehr gute Klettereigenschaft des Flyer Uproc X auf steilen bergauf Trails, die wir testhalber gefahren sind, genau wie der starke Panasonic Antrieb.
Der Panasonic Antrieb mit 95 Nm hat ordentlich wumms und kann im Gegensatz zum Boschantrieb (im Uproc 6) auch wirklich bis 25 km/h ausgefahren werden. Ich war also immer eine Nasenlänge schneller als so mancher Begleiter mit anderem Antrieb und mein Garmin sagte auch wirklich, dass er erst bei 25 km/h abriegelt.
Die Geometrie des Uproc X ist sehr bequem für längere Touren, die auch wirklich durch den 750 WH Akku super entspannt möglich sind. Die längste Tour, die ich gefahren bin habe ich auf Komoot für euch mitgetrackt und Ihr könnt Sie euch hier nochmal anschauen.
Da wir wenig Zeit hatten sind Micha und ich in mittlerer bis hoher Unterstützungsstufe eine schwere Enduro Tour rund um Freiburg gefahren. Mit dabei waren die zumindest teilweise sehr anspruchsvollen Trails Borderline, Canadian und der Hexentrail.
Im Ergebnis muss ich schon sagen, dass mittelschwere Trails auch mit dem Flyer Uproc X mit seinen 150 mm Federweg super viel Spaß machen. Aber ehrlicherweise habe ich mir in einzelnen sehr schwierigen Passagen mit hohen Absätzen dann doch manchmal überlegt: jetzt würde ich mich mit dem Flyer Uproc 6 etwas leichter tun mit seinen 170 mm Federweg. Wir sind also eine Enduro Tour gefahren mit einem All Mountain und das hat sich trotzdem super geschlagen. Übrigens hatte ich bei der Tour noch ca. 18 % Restreichweite und wie gesagt haben wir nicht groß gespart und sind mittlere bis hohe Unterstützungsstufen gefahren.
Ich bin jetzt schon öfters aufgrund meiner Social Media Posts gefragt worden, welches Bike ich denn nun besser finden würde – das Flyer Uproc 6 oder das Flyer Uproc X?
Hier kann ich guten Gewissens antworten: es kommt darauf an was Ihr sucht. Das Uproc 6 ist ein E-Enduro durch und durch und das Uproc X eben wirklich ein All Mountain.
Für eine Kaufentscheidung ist es also am wichtigsten, Euch klar zu machen, wo genau Ihr das Flyer E-Bike künftig einsetzen wollt. Seid Ihr eher ein Tourenliebhaber und auf maximal mittelschweren Trails unterwegs, dann werdet Ihr sehr sicher mit dem Uproc X happy. Fahrt ihr gerne Touren und richtig schwere Trails – auch schwarze Enduro Trails oder mal im Bikepark wie ich – dann würde ich euch eher das Flyer Uproc 6 mit mehr Federweg empfehlen.
Wissen müsst Ihr vielleicht noch, dass das Uproc X etwas schwerer ist als das Uproc 6 was Ihr beim Fahren aber kaum merken werdet. Maximal beim Handling oder beim Schieben im Keller fällt Euch der kleine Unterschied vielleicht auf.
Natürlich kommt es auch darauf an, welchen Antrieb ihr lieber mögt. Ich selber habe beide Antriebe den Bosch als auch den Panasonic als super zuverlässig erlebt. Das einzige was mir an Bosch nicht ganz so gut gefällt ist wirklich die serienmäßige Bosch Ladebuchsenabdeckung. Dieser „Gummilappen“ lässt sich oft einfach nicht verschließen und hat mich des öfteren geärgert. Das wurde beim Flyer Uproc X mit Panasonic Antrieb sehr viel besser gelöst:
Dass das Uproc X ebenfalls eine Mullet Konstruktion hat taugt mir übrigens auch total und unterstützt als perfekte Mischung laufruhiges und spielerisches Fahren. Das hat mich ebenfalls schon bei den ersten Testfahrten mit dem Uproc 6 begeistert und deutlich gemacht, dass ich mich auf einem S Rahmen so viel wohler fühle als mit 29 Zoll großen Laufrädern.
Auch mit meiner Körpergröße von 164 cm habe ich wieder perfekt auf den S Rahmen des Flyer Uproc X gepasst und keine Rückenschmerzen bekommen. Was für kleinere Personen auch super ist ist das niedriger Oberrohr, das einem wirklich zu Gute kommt, wenn man absteigen muss.
Woran ich mich optisch etwas gewöhnen musste, war das vorgelagerte Display des Flyer Uproc X. Ich selber fahre am liebsten mit meinem Garmin und habe den dann so unauffällig wie möglich am liebsten über dem Steuersatz installiert. Ich finde hier fällt ein Display einfach am wenigsten auf und geht auch am wenigsten kaputt, falls ich einmal stürzen sollte. Die Sicht auf das Display ist natürlich super und die vielen verschiedenen Funktionen auch mit der Möglichkeit die meisten Unterstützungsstufen selbständig einstellen zu können sind wirklich klasse.
Ein weiterer Pluspunkt ist beim Uproc X, dass auch hier selbst im S Rahmen die mittelgroße Fidlock Flasche rein passt und zwar noch einfacher als beim Uproc 6. Wer wie ich keine Lust hat Trinkblasen zu reinigen, wird hier absolut happy sein.
Von der Reichweite bin ich mit dem 750 WH Akku auch mehr als zufrieden. Leider konnte ich den Akku noch nicht ganz leer fahren. Ich denke aber dass ich locker auf über 1800 HM gekommen wäre, wenn ich bei der oben geteilten Tour auch eher auf 2. Stufe gefahren wäre. Ich habe aber schon das Gefühl, dass die 95 Nm des Panasonic Antriebs im Uproc X etwas mehr verbrauchen als die 85 Nm im Boschantrieb des Uproc 6. Denn wahnsinnig viel weiter komme ich vermutlich mit dem 750 Wh Akku im Vergleich zu dem 625 WH Akku von Bosch nicht, wenn ich mir meine Touren so ansehe. Wobei auch das ist natürlich schwierig zu sagen, dafür müsste ich die gleiche Tour mit genau der gleichen Unterstützungsstufe fahren, um da eine wirkliche Aussage machen zu können.
Falls Ihr nochmals nachlesen möchtet wie ich MTB Touren plane könnt ihr das im verlinkten Beitrag nochmal tun.
Zusammengefasst kann ich Euch sagen: das Flyer Uproc X überzeugt in seinem Einsatzgebiet im Bereich Touren und mittelschweren Trails auf ganzer Linie.
Flyer hat aus meiner Sicht mit dem Flyer Uproc X und dem Flyer Uproc 6 wirklich im e-MTB Segment eine grandiose Arbeit geleistet. Für jedes Einsatzgebiet gibt es ein super Bike und Ihr habt jetzt nur noch eins: die Qual der Wahl!
Was mich jetzt natürlich brennend interessieren würde ist, für welches der beiden E-Mountainbikes würdet Ihr euch entscheiden eher das Flyer Uproc 6 oder das Uproc X und weshalb?
Kommentiert sehr gerne hier direkt unter dem Blogbeitrag oder sendet mir auf Social Media eine Nachricht. Ich würde mich riesig freuen.
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GLG Jani
i Transparenz Hinweis: Die Testräder werden mir für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt, gehen nach dem Testzeitraum – wie bei anderen Redaktionen auch – jedoch wieder zurück an Flyer. Die Inhalte und meine persönliche Meinung, die ich in diesem Beitrag wiedergebe, wurden dadurch jedoch nicht beeinflusst. Meine journalistische Freiheit bleibt von jedweder Art der Kooperation, Unterstützung, Einladung usw. unberührt, weshalb ich sowohl positive als auch negative Aspekte aufzeige, sofern sie vorhanden sind. Aus diesem Grund bin ich Mitglied im Wriders`Club und halte mich an den vorgegebenen Blogger Kodex.
Hi, danke für den super Bericht. Tolles Bike. Vor allem verarbeitungsmäßig können sich da viele eine Scheibe abschneiden. Werde mir nach heutiger Probefahrt das X 6.1 kaufen.
Hi Rene,
danke dir für dein nettes Feedback! Das freut mich sehr, wenn ich dir etwas bei der Entscheidung helfen konnte! Kannst gern nochmal kommentieren sobald deine ersten Touren gemacht sind, ich würde mich freuen. Ganz viel Spaß damit und liebe Grüße Jani